Schi Bergsteigen

Patrouille des Glacier 2022

Nach der langen Zeit der Pandemie erhielt die Österreichische Alpinpolizei ein weiteres Mal eine Einladung der Schweizer Armee (Eidgenossenschaft) Department für Landesverteidigung, wonach drei Patrouillen samt Delegationsleiter der Österreichischen Alpinpolizei zur äußerst prestigeträchtigen Patrouille des Glaciers (PDG) von 22. bis 29. April 2022 startberechtigt waren. Bei der letzten Ausgabe der PDG von 2018 konnten bereits ausgezeichnete Leistungen durch die Österr. Polizeibeamten erzielt werden, wobei der damals zweite Platz durch den BMI-Leistungskader in der militärischen Wertung erwähnt werden darf. 

Bernd Wagner sowie der Fachreferent des Leistungskader Schibergsteigen Andreas Ringhofer machten es sich ein weiteres Mal in Absprache mit Oberst Hans Ebner Hans, BMI-II/2/b-Alpindienst, zur Aufgabe, der Einladung der Schweizer Armee Folge zu leisten. Nach einer Vorbereitungsphase von etwa fünf Monaten konnte eine Entsendung seitens des BMI erreicht und drei äußerst leistungsorientierte Patrouillen in die Schweiz entsendet werden. 

Die Reise in die Schweiz begann am 22. April 2022 mit drei zivilen VW-Bussen. Hans Ebner Hans konnte in diesem Jahr nicht als Delegationsleiter an der Auslandsreise teilnehmen, weshalb Andreas Ringhofer dessen Agenden vor Ort übernehmen dürfte.

Teilnehmende Athleten bzw. Patrouillen für die PDG 2022 waren  

Patrouille des BMI-Leistungskaders Schibergsteigen: 

1 – Jörg Randl, LPD Tirol,

2 – Marcell Voithofer, LPD Salzburg,

3 – Thomas Wallner, LPD Salzburg 

4 – Christian Wastl, LPD Salzburg, als Ersatzmann 

Patrouille der Alpinpolizei:

1 – Bernd Wagner, LPD NÖ

2 – David Pöchacker, LPD OÖ 

3 – Harald Feuchter, LPD Salzburg

4 – Marc Dorfmeister, BMI, als Ersatzmann

Patrouille der Alpinpolizei Tirol:

1 – Walter Schimpfössl, LPD Tirol 

2 – Harald Gabl, LPD Tirol

3 – Ronald Ladner, LPD Tirol

4 – Felix Mayr, LPD Triol, als Ersatzmann

Nach einer rund neunstündigen Fahrt (samt Zugschleuse Matterhorn Gotthard Bahn) erreichten wir unser Ziel im schönen Wallis, Fieschertal. Seitens der Schweizer Armee wurden alle eingeladenen Militärs in einer Jungendherberge in der Ortschaft Fiesch inmitten der schönen Schweizer Bergwelt untergebracht.  

Geschichte und Entstehung der PDG:

Von der Schweizer Armee veranstaltet, geht der Wettkampf auf die Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg zurück. Mit einem alpinen Rennen sollten die Ausdauer und die Widerstandskraft der Soldaten getestet werden. Die erste Ausgabe der PDG startete im April 1943. 

Bei der diesjährigen 22. Ausgabe der PDG waren 1517 Patrouillen am Start. Insgesamt waren Teilnehmer aus 35 Länder vertreten. Die Teams hatten die Strecke von Zermatt nach Verbier (Streckenlänge 57,7 km und 4886 Höhenmeter) im hochalpinen Gelände zu bewältigen. 

Die eigentliche Wettkampfstrecke führt mit Start ab Zermatt (Rennen Z) mit Tourenschiern und vorgeschriebener Alpiner Ausrüstung über das hochalpine Gelände (auch Haute Route genannt) zum Zielort Verbier.  Zu diesem Bewerb wird auch eine kurze Strecke (Rennen A) angeboten, welche ab der Hälfte von Arolla aus gestartet wird – Streckendaten siehe Tabelle unterhalb.

Rennen Z Rennen A
Start: Zermatt Start: Arolla
Ziel: Verbier Ziel: Verbier
Länge: 53 km Länge: 26 km
Leistungskilometer: 110 km Leistungskilometer: 53 km
Höhenunterschied: +3994 m, -4090 m Höhenunterschied: +1881m, -2341 m

 

Am zweiten Abend fand durch den Kommandanten der PDG Roger Schwery die offizielle Begrüßung und ein erstes Briefing zum bevorstehenden Wettkampf statt.  Die Mannschaften erhielten die nötigen Informationen zur Strecke und den vorherrschenden Schneeverhältnissen. Die folgenden Tage dienten der Akklimatisierung, Wettkampfvorbereitung und dem Erfahrungsaustausch mit anderen alpinen Organisationseinheiten. 

Aufgrund des anfangs vorherrschenden Schlechtwetters konnte die Akklimatisierungstouren der vorwiegend auf der naheliegenden Fiescheralp bis auf 3100 Meter bestens durchgeführt werden. 

Der vom 26. auf 27. April geplante Wettkampf musste aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse um 24 Stunden verschoben werden, wonach der Bewerb planmäßig bei bestem Wetter am nächsten Tag stattfinden konnte.  Die Wettkampfstrecke von Zermatt bis Verbier war in diesem Jahr nur mit sehr wenig Schnee gesegnet. Sehr viele Teilstrecken, gerade in den unteren Höhenlagen, musste sehr oft zu Fuß (ohne Schi) absolviert werden. 

Angeführt wird, dass noch vor dem Wettkampf sehr strenge Materialkontrollen seitens des Schweizer Militär durchgeführt wurden. Das Material wurde mit Plomben versiegelt und nach strengen Vorgaben markiert.

Von den Verantwortlichen wurde immer wieder betont, dass die Sicherheit der Teilnehmer oberste Priorität habe. 

Start zur PDG 2022: 

Die Patrouille der Alpinpolizei Österreich, besetzt mit Bernd Wagner, David Pöchhacker und Harald Feuchter sowie die Patrouille der Alpinpolizei Tirol, besetzt mit Harald Gabl, Ronald Ladner und Felix Mayr starteten am 27. April um 23:45 Uhr ins Rennen.

die Patrouille Alpinpolizei mit David Pöchacker, Bernd Wagner und Harald Feuchter (c) privat

 

Die Patrouille des BMI-Leistungskaders Schibergsteigen, besetzt mit Jörg Randl, Marcell Voithofer und Thomas Wallner starteten am 28. April um 1 Uhr in den Wettkampf. 

(c) Studio Patrick

(c) Studio Patrick

 

Das Team des BMI-Leistungskaders konnte bei seinem zweiten Antreten wieder den ausgezeichneten 2. Platz in der Militärischen Wertung erreichen. Der BMI-Leistungskader erreichte nach acht Stunden und 22 Minuten das Ziel in Verbier. Nur knapp geschlagen durch die Patrouille des Österreichischen Bundesheeres mit den Nationalkader Athleten Jakob Hermann, Armin Höfl und Daniel Zugg des Österreichischen Schiverbandes (ÖSV).

die Patrouille des Leistungskaders mit Jörg Randl, Thomas Wallner und Marcell Voithofer (c) privat

 

Das Team der Österreichischen Alpinpolizei konnte nach genau 10 Stunden Laufzeit den ausgezeichneten 4. Platz in der Militärischen Wertung erreichen. 

(c) Studio Patrick

Das Team der Österreichischen Alpinpolizei Tirol hatte ab Hälfte der Strecke einen Ausfall zu verzeichnen. Felix Mayr hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und musste das Rennen vorzeitig beenden. Die Mannschaftskollegen Harald Gabl und Ronald Ladner beendeten das Rennen daher außer Konkurrenz. 

Felix Mayr wurde vom Mannschaftsführer Andreas Ringhofer in Arolla in Empfang genommen und in den Zielort überstellt. 

Die Athleten wurden von Andreas Ringhofer bestmöglich mit Rat und Tat unterstützt und betreut. Die Ersatzläufer Marc Dorfmeister und Christian Wastl standen ebenfalls zur Betreuung der Athleten zur Verfügung.

die erfolgreichen Österreichischen Polizeibeamten bei der Siegerehrung (c) privat

 

Abschließend darf angeführt werden, dass alle teilnehmenden Polizeibeamten der Österrischen Alpinpolizei herausragende Leistungen zeigten und sehr viele Trainingsstunden zur Vorbereitung für die Patrouille des Glaviers 2022 absolvierten. 

Im Rahmen der Verabschiedung und Siegerehrung erwähnte Roger Schwery persönlich gegenüber Andreas Ringhofer großes Lob und Anerkennung für die Leistungen der Athleten der Österreichischen Polizei und des Österreichischen Bundesheeres. 

Er würde sich freuen, wenn die Österreichische Alpinpolizei bei der PDG 2024 wieder vertreten wäre. 

 

Siegerehrung der PDG 2022 (c) privat

Der Leitspruch des Kommandanten der PDG lautete stets: „Vive… La Patrouille de Glaciers“.

Als Referatsleiter möchte ich mich für die dienstliche Entsendung beim BMI-II/2/b-Alpindienst, Oberst Hans Ebner und Bezirksinspektor Bernd Wagner herzlichst bedanken. Den teilnehmenden Athleten natürlich meine Gratulation für die erbrachten Leistungen.

                                                                                                                                                                                                                               Andreas Ringhofer

 

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