Europäische Polizeimeisterschaft – Preliminary Round
Das Volleyballteam der Herren traf sich am Montag den 9. Mai 2022 in Wien zu einem letzten Training vor dem Abflug nach Thessaloniki/Griechenland zu der dort angesetzten USPE EPM Preliminary Round. Leider nicht mit dabei sein konnte unser Coach Wolfgang Schmerlaib, welcher aufgrund einer akuten Erkrankung kurzfristig absagen musste. Somit war klar, dass das Coaching vor Ort durch die Co-Trainerin Birgit Frey erfolgen würde.
Am 10. Mai ging es dann für zwölf Spieler und zwei Betreuer mit den AUA von Wien nach Thessaloniki. Vor Ort wurde unser Team bereits von Vertretern der Hellenic Police Athletic Association empfangen und umgehend zur Unterkunft, dem Grand Hotel Palace, gebracht. Nach einem raschen Mittagessen und der Zimmervergabe ging es bereits weiter zur Sporthalle, wo noch ein einstündiges Training zur Eingewöhnung angesetzt war.
Wieder im Hotel folgte der Part der Akkreditierung – durchgeführt durch USPE-Generalsekretär Andreas Röhner. Im Anschluss gab des Abendessen und während die Spieler sich danach noch auf der Terrasse vor dem Hotel zusammensetzten, ging es für die Betreuer direkt weiter zum technischen Meeting. Etliche Ansprachen und ein paar wichtige Punkte später war dann auch unser Arbeitstag erledigt.
Der nächste Tag startete mit Frühstück um 7:15 Uhr, gefolgt von der offiziellen Eröffnung in der Sporthalle um 9 Uhr. 35 Minuten dauerte dieser Teil, wobei es wiedermal die Ansprachen waren, die das Prozedere in die Länge zogen.
Um 9:45 Uhr konnte dann endlich das Aufwärmen für unser erstes Spiel, Gegner war Gastgeber Griechenland, beginnen. Nach der Begrüßungszeremonie mit dem Abspielen der Bundeshymnen erfolgte schließlich um 10:45 Uhr der Anpfiff und sofort stieg der Lärmpegel in der Halle. Lautstark aber sehr fair feuerten die vielen Schüler ihre Mannschaft mit „Hellas, Hellas“ Sprechchören an. Scheinbar unbeeindruckt hielt unser Team bis zum Spielstand von 5:5 dagegen. Was dann genau passierte kann man schwer sagen. Viele kleine Fehler machten den Anfang und plötzlich ging bei uns gar nichts mehr.
Scheinbar mühelos konnten sich die Griechen einen 10 Punkte Vorsprung herausspielen, alles was sie taten funktionierte. Bei uns hingegen machte sich Ratlosigkeit breit und auch die vielen durchgeführten Wechsel führten nicht zu einer Verbesserung der Situation. Aber wie auch beim Tennis zählt der herausgeholte Vorsprung nicht im nächsten Satz – alles beginnt wieder bei 0:0. Dies gab uns die Chance uns zu erfangen und unser Spiel neu zu ordnen. Sukzessive kämpften wir uns wieder zurück und waren vor allem in Satz 3 ganz knapp daran, den Spielfluss der Griechen zu brechen und den Satz für uns zu entscheiden. Hier fehlte uns nur ein bisschen Spielglück. Nichts desto trotz steht dann ein vermeintlich klarer Sieg des Gegners zu buche, auch wenn es definitiv nicht so war. Griechenland vs Österreich endete 25:10/25:19/25:23.
Unmittelbar nach dem Spiel wurde selbiges kurz analysiert, ehe es zurück ins Hotel zum Mittagessen ging.
Während die Spieler sich danach zur Regeneration in die Zimmer zurückzogen, stand für Delegierte und Betreuer eine kurze Stadtbesichtigung am Programm.
Eine qualifizierte Fremdenführerin erklärte Entstehung und geschichtliche Entwicklung von Thessaloniki, sowie die Bedeutung der angefahrenen historischen Gebäude und Plätze.
Rechtzeitig zur Abfahrt zum 2. Spiel des Tages waren wir wieder im Hotel.
Diesmal hieß der Gegner Frankreich, der von der Papierform her nochmal über Griechenland zu stellen war. Immerhin sind die Franzosen Dauergast bei EPM-Endrunden und belegten bei den letzten beiden die Plätze 3 und 4. Nichts desto trotz hatte unser Team die Lektion vom Vormittag gelernt und ließ keinen Zweifel aufkommen, dass man es diesmal besser machen wollte. So gesehen war es dann nur logisch, dass wir nach drei Sätzen mit 2:1 in Führung lagen und die Franzosen zeitweise ratlos wirkten. Leider konnten wir unseren Teilerfolg nicht ins Ziel bringen, mag sein, dass es an körperlicher Müdigkeit lag, oder mentaler Ermattung. Gegen Spielende häuften sich unerzwungene Fehler, die Frankreich schließlich den Sieg in die Hände spielten. Und alleine der Jubel danach zeigte uns wie knapp wir an der Sensation und der möglichen Qualifikation für die EPM-Endrunde dran waren. Frankreich vs Österreich endete 20:25/25:18/13:25/25:17/15:8
Auch diesmal wurde das Spiel unmittelbar danach kurz analysiert ehe es zurück ins Hotel und nach kurzer Dusche direkt zum angesetzten Galadinner ging.
Wenigstens war es diesmal möglich während der vielen Ansprachen zu sitzen und auch die Versorgung mit Getränken war gesichert.
Kurzweiliger als der Beginn waren dann die folkloristische Tanzeinlage einer Polizeitanztruppe und die vielen netten Gespräche unter den Sportlern der teilnehmenden Länder – auch wenn die Griechen und Franzosen alsbald zu Bett gingen, denn für sie stand am nächsten Tag noch das letzte Spiel an.
Außer dem Ergebnis von 3:1 für Griechenland können wir dazu gar nichts sagen, da uns der Veranstalter aus verkehrstechnischen Gründen bereits vier Stunden vor Abflug zum Flughafen brachte und wir daher keine Chance hatten, zumindest den einen oder anderen Satz zu sehen.
Am 12. Mai kurz vor 15 Uhr landeten wir wieder in Wien, von wo aus die Spieler die weitere Heimreise in ihre Bundesländer antraten.
Auch wenn das Ziel der Qualifikation für die Endrunde diesmal verfehlt wurde, so können wir mit Ausnahme des ersten Satz gegen Griechenland mit der gezeigten Leistung durchaus zufrieden sein, immerhin wäre mit ein wenig mehr Spielglück deutlich mehr möglich gewesen.
Hans-Peter Rappelsberger