Christina Perchtold beendet ihre aktive Karriere
Rennrad-Aushängeschild Christina Perchtold war acht Jahre lang Mitglied des BMI-Radkaders. Mit Ende 2021 beendete sie ihre aktive Karriere und schied somit auch aus dem Kader aus. Peter Pichler fasste ihre Karriere zusammen und traf die sympathische Kärntnerin zum Interview, in dem sie uns auch verrät, wie sie ihre Zukunft geplant hat.
Christina ist aufgrund ihrer Eltern, die leidenschaftliche Radsportler sind, in jungen Jahren zum Radsport gekommen und ist daher im Alter von 5 Jahren ihr erstes Radrennen in der U7 Kategorie gefahren.
Ihre sportlichen Highlights waren laut ihren Aussagen in den diversen Nachwuchskategorien einige Siege und Österreichische Meistertitel. Der erste große internationale Höhepunkt war der 5. Rang bei der Weltmeisterschaft der Juniorinnen in Kopenhagen 2011.
2016 folgte der Österreichische Staatsmeistertitel der Frauen in der Elite Klasse, weiters konnte „Tina“ im selben Jahr einen Podiumsplatz bei einer schweren Etappe beim Giro del Trentino und eine Top 30 Platzierung bei der Elite-Weltmeisterschaft in Doha einfahren.
Im Jahr 2017 belegte sie bei der Elite-Europameisterschaft in Herning/Dänemark den 13. Platz und 2019 wurde sie bei einem internationalen UCI Rennen in der Türkei Zweite.
Der größte Erfolg für den BMI-Radkader war natürlich die Bronze-Medaille in Herrentals/Belgien, wo sie mit ihrer Top Platzierung die Fahnen der Österreichischen Nation hochgehalten hat.
Christina stellte sich den „knallharten“ Fragen von Peter Pichler
Peter: Tina, wie bist du zur Polizei bzw in den Leistungskader gekommen?
Christina: Ich wollte, unabhängig vom Sport, die Polizeilaufbahn einschlagen und wurde im Zuge der Grundausbildung in den Leistungskader der Polizei aufgenommen.
Wie war die Zeit für dich im Leistungskader und konntest du vom Polizeisport profitieren?
Es war durchwegs eine sehr schöne Zeit, ich durfte interessante Persönlichkeiten kennen lernen und gute Freundschaften schließen. Dank den Trainingskursen konnte ich mich optimal auf die Rennen vorbereiten. Ohne die Unterstützung der Polizei hätte ich viele Ergebnisse nicht erreichen können und mein sportlicher Werdegang hätte vermutlich nicht so ausgesehen. Daher bin ich sehr dankbar für die Chance, die mir gegeben wurde.
Bei welchen EPM´s warst du am Start?
Ich war Corona bedingt nur bei der EPM 2018 in Herrentals/Belgien dabei. Bei dieser konnte ich den dritten Platz (Bronze-Medaille) im Straßenrennen der Damen erreichen.
Wenn du die Zeit zurückdrehen könntest, würdest du wieder den Weg als Rennradfahrerin einschlagen? Und wenn ja, warum?
Eindeutig, ja. Mich hat diese Zeit sehr geprägt. Auch wenn es ein beinharter Sport ist und die Rennen und das Training einen an seine Grenzen bringen, bin ich dankbar für die Zeit. Ich denke sehr gerne an die Erfolge, die ich mit den diversen Teams feiern konnte, sowie all die einzigartigen Momente, die ich im Rennsport erleben durfte, zurück.
Warum hast du deine aktive Karriere beendet?
Durch einen Sturz 2019 hat sich meine Sichtweise etwas verändert. Ein Comeback in die World Tour war für mich ausgeschlossen und obwohl die Rennen der österreichischen Bundesliga sehr schwer sind, fühlte es sich dennoch wie ein „Rückschritt“ für mich an. Die Motivation stimmte leider nicht mehr und ich dachte, dass es nur eine Übergangsphase sei. Man muss es sich aber eingestehen, wenn es für einen nicht mehr passt. Somit war es die richtige Entscheidung für mich. Ich bleibe dem Radsport jedoch als sportliche Leiterin im Damenteam „La Musette“ erhalten.
Zum Abschluss wünschen wir Christina viel Glück und Gesundheit, Erfolg im Polizeidienst und dass sie auch als „Rad-Pensionistin“ weitere schöne Radtouren unternehmen kann.
Peter Pichler