Triathlon

Triathlon in der Coronazeit

Triathlon in der Coronazeit

Für den Sommersport Triathlon ist natürlich das Frühjahr eine entscheidende Trainingsphase, in der die Grundlage für spätere Wettkampferfolge geschaffen wird. So manch einer von uns hatte bereits das erste Trainingslager im warmen Süden hinter sich, und andere wiederum vor sich, als plötzlich das öffentliche und auch sportliche Leben aufgrund der Covid-19 Krise einen Dämpfer erhielt.  Abseits allfälliger Einschränkungen des täglichen Lebens machte sich unsereiner natürlich Gedanken über das heurige Jahr in sportlicher Hinsicht. Die dienstlichen Trainingslager waren bereits organisiert und genehmigt – auch hatten alle ihren persönlichen Wettkampfkalender in petto. Und plötzlich schien sich alles in Luft aufzulösen. Blieb zu Beginn noch die Hoffnung, die Maßnahmen würden alsbald zurückgenommen werden, schwand diese Woche für Woche. Jegliche Trainingsmöglichkeiten im öffentlichen Raum wurden auf das Mindeste reduziert. Schwimmbäder, Laufbahnen und Fitnessstudios wurden geschlossen, sogar vom Radfahren im Freien wurde abgeraten.

Foto: Paul Ruttmann

Trotz dieser Umstände verlor man den Fokus für etwaig doch noch stattfindende Wettkämpfe nicht, und improvisierte sein Training. Vermehrt Indooreinheiten auf dem Laufband und auf dem Rad standen am Programm; das sonst eher ungeliebte Stabi- und Krafttraining erlebte eine kleine Renaissance. Insbesondere das Trainingsprogramm  „ZWIFT“ für virtuelle Rad- und Laufeinheiten erfreute sich besonderer Beliebtheit.  Auf dieser Plattform werden mitunter auch Rennen ausgetragen, an denen Profis aus dem Triathlonsport teilnehmen.  Der allseits bekannte Olympia- und Ironmanweltmeister Jan Frodeno zum Beispiel absolvierte eine gesamte Ironmandistanz zu Hause. Er schwamm an einem Zugseil befestigt  in seinem Pool, radelte die 180 KM indoor und lief die 42 Km auf dem Laufband. Diesem Beispiel folgten viele weitere Athleten/innen und machten ihre persönlichen, virtuellen Wettkämpfe auf verschiedenste Art und Weise.

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Christina Grillitsch

 

Als die ersten Corona-Lockerungen in Kraft traten und auch das sportliche Leben langsam hochfuhr, hielten doch ein paar Organisatoren an ihren Veranstaltungen fest.  Sie gaben und geben sich die Mühe, trotz aller Hürden und teils maßlos überzogener Sicherheitsmaßnahmen, eine Bühne für den Wettkampf zu bieten. Der Wiener Polizist Christian GRILLITSCH startete Anfang Juli beim „Backwaterman“ im Stausee Ottenstein. Dabei bewältigte er eine Distanz von 7 KM Schwimmen in einer Zeit von 1:32 Std und konnte den 11. Gesamtrang belegen. Seine Altersklasse gewann er damit.

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Foto: Peter Müllner

 

Am 12. Juli fand in Gmunden/OÖ der erste Triathlon der Saison über die Sprintdistanz statt. Nachdem heuer die Veranstaltungen in überschaubarer Menge stattfinden, starten bei diesen Bewerben auch die österreichischen Elite-Kurzdistanz-Triathleten, welche sonst eher nur im internationalen Renngeschehen unterwegs sind. Dabei waren drei aus dem Triathlonkader im Einsatz. Peter Müllner (Cobra Salzburg) präsentierte sich dabei sehr stark und erreichte den 8. Gesamtrang, nur wenige Sekunden hinter dem mehrmaligen IRONMAN-Sieger Michi Weiss. Daniel Grabner (LKA Salzburg) wurde unter den 220 Finishern 28. Gesamt und die neue Kaderathletin Verena Jax (LKA Linz) erreichte bei den Damen den 13. Platz.  Übrigens den 3. Platz hat der mittlerweile zum Spitzensport gewechselte Paul Ruttmann erreicht. Er platzierte sich damit nur ca 40 sec hinter dem bereits für die nächsten olympischen Spiele bereits fix qualifizierten Lukas Hollaus. Pauli, aktueller Staatsmeister über die Triathlon-Langdistanz, fuhr auch mit Abstand die schnellste Radzeit. Er gewann zudem eine Woche später den „Mostiman“ über die olympische Distanz, überragend vor seinem Trainingsbuddy Michi Weiss.

Für die laufende Saison stehen noch ein paar Wettkämpfe im Kalender, an denen auch einige Kaderathleten/innen starten werden. Ein Highlight wird sicher der Triathlon in Podersdorf, wo vier Bewerbe über alle Distanzen ausgetragen werden. Weiters gibt es noch etwas Hoffnung, dass der Ironman in Klagenfurt stattfindet.

 

Der Fachreferent:

Reinhard Winter

 

 

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