Schießen Sport

17. Europäische Polizeimeisterschaft

unser EPM-Team: stehend v.l.n.r.: Teambetreuerin Nicole, Rene Wankmüller, Mag. Wolfgang Schator, Julia Pichler, Thomas Havlicek, Sonja Jammerbund, Silke Kohlweg u. Alois Fink; vorne v.l.n.r.: Dietmar Keutschegger, Siegfried Reischl

Vier Medaillen, das ist die erfolgreiche Bilanz für den BM.I-Leistungskader bei der 17. USPE-EPM im Schießen mit Sportwaffen. Rene Wankmüller (PI Eisenerz) gewinnt im Bewerb „50m Pistole“ die Bronzemedaille. Sonja Jammerbund (PI Ternitz) wird Polizei-Vizeeuropameisterin mit der „25m Sportpistole“. Alois Fink (LPD Kärnten / Logistikabteilung) holt sich im Bewerb „KK-Gewehr 3×40“ ebenfalls Bronze. Im „Mixed- Teambewerb Luftpistole“ gab es für Sonja Jammerbund und Rene Wankmüller zum Abschluß nochmals einen dritten Platz.

Suhl mit seinen rund 40.000 Einwohnern, im fränkisch geprägten Süden des Freistaats Thüringen gelegen, war von 17. bis 21. Juni 2019 Gastgeber der Polizeieuropameisterschaften im Schießen und gilt wegen der langen Tradition der Jagdwaffenherstellung als „Waffenstadt Suhl“.

Rene Wankmüller

Am ersten Wettkampftag gelang unserem Team gleich ein Einstand mach Maß. Rene Wankmüller gewann mit der „50m-Pistole“ die Bronzemedaille mit 535 Ringen. Rene glang mit Serien von 90 und 89 Ringen ein solider Einstieg in den Wettbewerb. Die dritte Serie lag dann mit 85 Ringen etwas unter den Erwartungen. Bis zur letzten Serie war Rene noch im vorderen Mittelfeld zu finden. Erst mit der Steigerung in der letzten Serie auf 94 Ringen gelang ihm der Sprung aufs Podest und der dritte Platz ging hinter dem neuen Polizeieuropameister, Steve Demierre (SUI / 545 Ringe) und Franck Dumoulin (FRA / 540 Ringe) an Rene und den BM.I-Leistungskader.

 

Sonja Jammerbund – bei der Vorbereitung für das Finale

Der zweite Wettkampftag brachte auch die zweite Medaille für das Österreichische Team. Sonja Jammerbund, die erst seit Jänner 2019 im BM.I-Leistungskader ist, konnte bei ihrer ersten EPM-Teilnahme im Bewerb „25m Sportpistole“ die Silbermedaille gewinnen und sicherte sich damit den Polizei-Vizeeuropameistertitel.

Siegerehrung: 25m Sportpistole

Bereits beim Präzisionsdurchgang machte Sonja mit 586 Ringen klar, dass bei der Medaillenvergabe mit ihr zu rechnen sein wird. Sonja nach Beendigung dieses Durchganges: „So viel habe ich noch nie gehabt!“ Im darauffolgenden Schnellfeuerdurchgang brachte sie eine Waffenstörung, wobei sich eine Hülse im Verschluss der Waffe verklemmte, kurz aus dem Konzept. Auch dieses Handicap meisterte sie routiniert und erreichte als Gesamtvierte das Finale der besten Acht. Im Finale gelang ihr in der ersten Serie ein optimaler Auftakt mit fünf von fünf möglichen Treffern. Die Treffer der folgenden Serien reichten jeweils aus, dass sie sich immer in den Medaillenrängen halten konnte. 19 Treffer brachten Sonja Jammerbund den zweiten Platz hinter der Siegerin, Josefin Eder (GER / 34 Treffer) und einen Ring vor der Drittplatzierten, Svenja Berge (GER / 18 Treffer). Als der zweite Platz feststand und Eder uneinholbar an der Spitze lag, schoss Sonja eine Serie ohne Treffererfolg. Eine Serie also, die keinen Einfluss mehr auf das Ergebnis hatte – genau zur richtigen Zeit, wie ich meine!

Nach dem zweiten Wettkampftag schon zwei Medaillen für Österreich

Am dritten Tag der Wettkämpfe, zum Abschluss EPM gab es für Alois Fink im Bewerb „KK-Gewehr 3×40“ den dritten Platz. Alois Fink qualifizierte sich mit dem achten Platz fürs Finale. Dort lag er nach der Knieendstellung an dritter Position und nach dem Liegendanschlag sogar am zweiten Platz der Zwischenwertung. Überraschend gut, bis auf den ersten Schuss, verlief dann auch die Stehendposition. Alois, bei seinem letzten Schuss noch auf dem zweiten Rang liegend, büßte er mit dem letzten Schuss noch eine Position ein. Am Ende stand aber der dritte Platz und die Bronzemedaille mit 430,4 Ringen hinter Mickale D’Halluin (FRA / 448,4 Ringe) und Max Braun (GER / 442,0 Ringe). Alois zur verpassten Silbermedaille: „Egal!“

Alois Fink

Der dritte Wettkampftag brachte aber noch eine zweite Medaille für uns an diesem Tag. Im neu, ins Wettkampfprogramm der USPE aufgenommenen „Mixed-Teambewerb Luftpistole“, der 2020 in Tokio erstmals auch im olympischen Programm ist und letzten Bewerb dieser EPM, holten Sonja Jammerbund und Rene Wankmüller den dritten Platz.

Sonja und Rene, als erstes Team die Quali beendet, und das mit einer ausgezeichneten Leistung. Zufrieden, aber wird es für das Finale reichen?

Sonja und Rene beendeten die Finalqualifikation im Mixed-Teambewerb an dritter Stelle der zehn gestarteten Mannschaften. Die ersten fünf Teams erreichen das Finale. Deutschland und Frankreich schätzten wir am stärksten ein und die würden sich wohl den Titel untereinander ausmachen. Dahinter schien aber alles offen. Sonja startete mit zweimal 10,4 Ringen hervorragend in den Bewerb. Als Sonja etwas nach ließ, kam Rene stärker auf und so ergänzten sie sich perfekt. Lange lag unser Team in der Zwischenwertung noch vor den späteren Polizeieuropameistern aus Deutschland an zweiter Position hinter Frankreich. Als im Finale das Team aus Italien als erstes ausschied und das Team aus Estland beim Kampf um die Medaillen bereits 6,7 Ringe hinter uns zurück lag, war die Medaille greifbar nahe. Die letzten vier Schüsse änderten nichts mehr am Ranking und nach 42 Schüssen reichte es für Sonja und Rene mit 6,6 Ringen Vorsprung auf Estland zum ausgezeichneten dritten Platz.

3. Platz, es hat im Finale sogar für die Medaille gereicht!

Neben den Medaillen gab es aber für unser Team auch noch weitere, ausgezeichnete Platzierungen. Silke Kohlweg mit 611,8 Ringen und Julia Pichler mit 609,0 Ringen konnten sich mit dem Luftgewehr für das Finale qualifizieren. Dort blegte Silke den 5. und Julia den 7. Platz. Auch im Finale, „KK-Gewehr 3×40“ waren beide vertreten. Silke erreichte dort den 6. und Julia den 8. Platz. Im „Mixed-Teambewerb Luftgewehr“ beendeten Silke Kohlweg und Alois Fink hinter Deutschland und Norwegen die Qualifikation an dritter Stelle der acht gestarteten Teams. Im Finale reichte es dann zum fünften Platz. Thomas Havlicek ging mit der Schnellfeuerpistole als Dritter der Qualifikation ins Finale. Dort platzierte er sich an sechster Stelle im Endklassement.

Durch die insgesamt vier Medaillen können wir auf die erfolgreichste EPM im Schießen, die je unser Team erreicht hat, zurückblicken. Es war eine Meisterschaft der „kurzen Wege“, Hotel Ringberg, Schießstand , Eröffnungsfeier und Abschlussabend alles in wenigen Minuten erreichbar. Vom Deutschen Polizeisportkuratorium organisiert und ausgetragen, war es eine perfekte Meisterschaft – nicht nur deshalb, weil wir vier Medaillen mit nachhause nehmen konnten.

Eindrücke von der Eröffnungsfeier ….

Wir hatten in allen 14 ausgetragenen, verschiedenen Gewehr- und Pistolendisziplinen (mit Ausnahme der 25m-Zentralfeuerpistole) Schützen am Start. Es waren einige Überraschungen dabei, was die Erwartungen und dann das tatsächliche Abschneiden betraf. Natürlich überwiegen die positiven Überraschungen! Im Medaillenspiegel belegten wir mit unseren vier Medaillen den sechsten Platz der 19 teilnehmenden Länder. Unangefochten an der Spitze platzierte sich da der Gastgeber Deutschland mit 20 Medaillen (10 Gold, 6 Silber und 4 Bronze).

Trotz des dicht gedrängten Wettkampfprogramms fanden wir Zeit, das im historischen Malzhaus befindliche Waffenmuseum von Suhl zu besuchen. Dort findet man Exponate aus der 600-jährigen Geschichte Suhler Waffenfertigung. Auch das Fahrzeugmuseum im Congress Centrum Suhl konnten wir besuchen, welches rund 220 Ausstellungstücke des Fahrzeugbaus präsentiert.

Siegerehrung: Mixed-Teambewerb Luftpistole

 

S. Reischl

alle Fotos: Siegfried Reischl

 

Werbung