Julian ist der Beste
Biathlet Eberhard ist schnellster Schilangläufer Österreichs 2-facher Bundesexekutivmeister 2019!
Galtür, 25. bis 29. März 2019
Die 36. Bundesschimeisterschaft der Exekutive und die 66. Internationale Zoll Ski Meisterschaft wurde zur Zufriedenheit von mehreren Hunderten Sportlern, Trainern und Funktionären in den beiden hintersten Orten des Paznauntales in Galtür und Wirl ausgetragen. Am Ende eines wunderschönen Hochtales auf etwa 1.600 Meter Seehöhe. Sozusagen der „Talschluss“, wäre da nicht noch die weithin bekannte, aber nur im Sommer befahrbare Silvretta Hochalpenstraße, die ins Montafon nach Vorarlberg führt.

Bereits im Juni 2018 wurden Funktionäre aller teilnehmenden Mannschaften nach Galtür zu einer Besprechung eingeladen. Für die Int. Zoll Ski Meisterschaft sind das Deutschland, Frankreich, Italien, Schweiz/Lichtenstein. Seitens der österreichischen Exekutive Funktionäre der Bundesministerien für Inneres (Polizei), Justiz, Verteidigung (Bundesheer) und Veranstalter Finanz (Zoll). Da musste der Grundstein für eine „GEMEINSAME“ Meisterschaftswoche gelegt werden. Aufgrund verschiedener Regelwerke von FIS und IBU (Biathlon) und den diversen Meisterschaftsmodi war flexibles Denken und Bereitschaft gefordert. Weil sich die „Fusion auf Zeit“ alle Verantwortlichen nicht nur vorstellen, sondern konkretisieren konnten, war schnell die Lösung gefunden und in ein Protokoll niedergeschrieben.

Ein ganz tolles, sympathisches Team der Finanz vom Regionalverband West in Innsbruck begleitete und führte zielsicher zusammen. Fritz Kapfinger mit Peter Lobenwein und Walter Hainzer an der Spitze. Ein herzliches Dankeschön und große Anerkennung für eine schöne Zeit.



Die nordischen Bewerbe setzten sich aus einem Schilanglauf sowie einem Staffel- und Patrouillenbewerb zusammen.


Mittwoch, 27.03.2019,
Spannende Rennen zu einer fast nie mehr definierten Startzeit, so „früh“ sind wir schon „ewig“ nicht mehr gelaufen. Internationale Spitzenklasse aus Biathlon und Schilanglauf in einem gemeinsamen Wettkampf. Nach der nordischen Weltmeisterschaft in Seefeld das qualitativ hochwertigste Rennen in diesem Winter in Österreich. Bei den Damen waren 31 Athletinnen und bei den Herren 96 Athleten am Start. Teilnehmerzahlen sind auf diesem Niveau bei Exekutivwettkämpfen eher die Ausnahme, aber sehr erfreulich.
Damen: 09:00 Uhr Massenstart über 5 Kilometer
Siegerin in der internationalen Wertung wurde nach einem überaus knappen Rennen Laura GIMMLER vom Zoll aus Deutschland. Sie setzte sich im Zielsprint gegen zwei Österreicherinnen durch. 0,56 sec vor Lisa UNTERWEGER vom BM f Finanz/Zoll und 1,17 sec vor der Biathletin Katharina Innerhofer vom österreichischen Bundesheer. Somit war der österreichische Exekutivmeistertitel auch international „am Stockerl“. Lisa durfte sich über einen sehr prestigeträchtigen Titel freuen. Die Mädl`s der Polizei zeigten ihre Klasse und platzierten sich sehr gut. Christina Rieder und Anna Seebacher belegten die Ränge 15 (+32,74 sec) und 18 (+52,53 sec). Nathalie Schwarz kam nach einer sehr schwierigen Saison mit etlichen Herausforderungen gut durch und konnte für das bevorstehende Sommertraining Motivation tanken.

Sport mit körperlicher Beeinträchtigung:
Großartig präsentierten sich Menschen, denen das Leben eine andere Seite des Lebens gezeigt hat. Carina Edlinger vom BM für Finanz absolvierte die Damenstrecke in der hervorragenden Zeit von 13:39,44 Minuten. Aufgrund einer Augenerkrankung kann sie aber nicht so sehen, wie wir es empfinden. Sie absolvierte die 5 Kilometer Strecke mit ihrem für diesen Wettkampf gerne bereit gewesenen Guide Daniel Mesotitsch. „Meso“ wiederum verabschiedete sich bei dieser Meisterschaft von der internationalen Bühne des Sports und beendete seine aktive Karriere. Nunmehr warten strategische Aufgaben auf ihn, ist er doch frisch gewählter Obmann der UNION Rosenbach in Kärnten, alles Gute, viel Erfolg!

Herren: 09:30 Uhr Massenstart über 10 Kilometer
Die französischen Supersportler Maurice MANIFICAT und Clement PARISSE, immerhin Gewinner der Bronzemedaille bei den nordischen FIS Weltmeisterschaften in Seefeld über 4 x 10 Kilometer in der Herrenstaffel dominierten ein ganz tolles Massenstartrennen. Aufgrund ihrer Reaktion während des Wettkampfes hatte man subjektiv den Eindruck, als dass sie darüber überrascht waren, dass ihr so hohes Tempo noch ein weiterer, also dritter Langläufer halten kann. Es war aber eh nicht ganz so, denn der dritte im Bunde war kein Geringerer als Biathlet Julian Eberhard vom österreichischen Bundesministerium für Inneres, also Polizei Spitzensportler. Auch er kann mit einer Bronzemedaille aufwarten, allerdings im Einzelbewerb. Er gewann sie bei der IBU Biathlon WM in Östersund (SWE) am Schlusstag, 17.03.2019 im Massenstartrennen über 12,5 Kilometer. Julian ist somit der schnellste Langläufer der Nation – herzlichen Glückwunsch!

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Österreichischer Bundesexekutivmeister im Schilanglauf über 10 Kilometer: RevInsp Julian Eberhard, LPD Salzburg!

Die weiteren Polizei Spitzensportathleten überzeugten in einem sehr guten Wettkampf. Harald Lemmerer und Tobias Eberhard erreichten die Ränge 16. und 17., Nikolaus „Klausi“ Leitinger 28. Großartig dabei auch „unser“ Superkombinierer der nordischen FIS WM in Seefeld, Franz Josef Rehrl. Er „dekorierte“ sich immerhin mit drei (!!!) Medaillen. In diesem Bewerb zeigte er ebenfalls auf und lief ein überaus ambitioniertes Rennen mit Langlauf- und Biathlonspezialisten mit. Sein Rückstand bezieht sich immerhin auf die weltbesten des Schilanglaufs und dass sollte sehr anerkennend und respektvoll angenommen werden.
Herren – Leistungssport:
Eine Stufe „darunter“, im berufstätigen Bereich überzeugten die beiden langjährigen Leistungsträger Christian KITZBICHLER und Stefan HAINDL mit dem Sieg und Rang zwei. Als Dritter konnte Fabian KATTNIG eine mehr als durchwachsene Saison doch noch versöhnlich abschließen.


Allgemeine und Altersklassen:
Allen sei ein großer Dank und ein großes Lob für die Teilnahme ausgesprochen. Das ist sehr wichtig für derartige Meisterschaften, denn so „lebt“ das Ganze und schließt sich ein Kreis. Aurelius Herburger vom BF für Finanzen war Schnellster aller ausschließlich berufstätigen Exekutivsportler. Marco Pichlmaier, ebenfalls vom Zoll gewann die AK I, war Gesamt in diesem Segment Zweitbester. Teilnehmer der AK II und AK III sorgten für beachtliche Leistungen und bewiesen die Sportlichkeit im Exekutivbereich. Helmut Kolb gewann die AK III mit einer hervorragenden Zeit, die ihn auch in den jüngeren Klassen „gut ausschauen“ lässt.
Bundesminister für Inneres, Herbert Kickl:
Für einen ganz besonderen Besuch sorgte der Herr Bundesminister für Inneres, Herbert Kickl. Er besuchte „seine“ Polizeisportlerinnen und -sportler und machte sich vor Ort bei den Wettkämpfen ein Bild über seine Mitarbeiter. Noch nie hat in der jüngeren Geschichte ein so hochrangiger politischer Vertreter eine Exekutivmeisterschaft so hautnah mitverfolgt. Dass Herbert Kickl eine sportliche Ader hat, kam mehrmals zum Ausdruck. Wir bedanken uns für seine authentische Art, sein Sportverständnis und seine positive Einstellung zum Polizeisport.


Ein besonderer Dank gilt auch dem ehemaligen Weltklasse Slalom Schifahrer, Olympiamedaillengewinner, Weltcup Disziplinen Sieger Reinfried Herbst. „Reini“ fungiert als Schaltstelle zum Ministerium, hat ein offenes Ohr für die Anliegen der Sportler, ist am Puls der Zeit und erledigt meiner Wahrnehmung zufolge seinen Job sehr gut, vielen Dank dafür!



Mittwoch: Night Race Galtür
Bereits in den 1990-er Jahren waren Städtesprints in Österreich sehr verbreitet. Das waren Publikumswirksame Sprintrennen in engen Gassen, meist mit Ziel auf einem Markt- oder Hauptplatz. Dies war nur mit sehr großem Aufwand möglich, wobei die Finanzierung meist keine gewinnbringende war. Zudem wurde in den Ballungszentren immer weniger Schnee verfügbar und die Produktion von Kunstschnee immens kostenintensiv. Wenn, ja wenn, dann wird so etwas aus touristischen Gründen gemacht. So auch hier mit dem „Galtür Nordic Night Race“. Die zum Stillstand verlaufende Tradition fand ihre Fortsetzung. Bereits um 15:00 Uhr begannen die Kinder. Dem Veranstalter war es wichtig, auch den Jüngsten diese Faszination zu bieten. Großartig, wenn man Siebenjährigen zuschaut, wie gekonnt sie sich bereits auf Schien bewegen. Sie „durften“ sich vor viel Publikum und Weltklasseathleten präsentieren und internationales Flair genießen – dafür sei dem Fremdenverkehrsverband als Veranstalter ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Ein ganz großer Dank gilt der Gemeinde Galtür mit ihrem Bürgermeister Anton Mattle, Landtags Vizepräsident in Tirol.

Weiter ging es dann mit den Erwachsenen. Um 17:00 Uhr stand ein Prolog am Programm. Da läuft jeder Sportler eine Runde gegen die Uhr. Weil dieser Bewerb außerhalb der Exekutivkörper abgehalten wurde, waren auch Athleten aus anderen Ländern Europas am Start. Angeführt vom Vorjahressieger Even Saeteren HIPPE aus Norwegen. Mit James Clugnet aus Großbritanien oder dem weltcuperprobten Miroslav Rypl aus Tschechien. Die schnellste Zeit lief ebenfalls ein Norweger, Eivind Bakkene schaffte die ungefähr 500 m lange Strecke in großartigen 59,16 sec. Dass er die Minutengrenze unterbot, verdeutlicht das internationale Spitzenniveau. Sein Landsmann Hippe war 0,15 sec und Renaud JAY aus Frankreich 0, 23 sec langsamer. Großartig die Spitzensport Athleten der Polizei. Die Brüder Nikolaus und Bernhard LEITINGER blieben ebenfalls unter einer Minute. Sie belegten die Ränge vier (+0,42 sec) und fünf (+0,78 sec).

Bei den Damen stellten sich die Teilnehmerinnen der Exekutivmeisterschaft. Alice CANCLINI aus Italien siegte mit einer Zeit von 1:07,51 und distanzierte „unsere“ Lisa Unterweger lediglich um 0,45 sec, sowie Coletta RYDZEK aus Deutschland um 0,88 sec.


Finali:

Jeweils die besten 16 starteten in Vierergruppen, wobei die zwei Schnellsten aufstiegen. So gestalteten sich die Finale spät abends gegen 20:30 Uhr zu einem wahren Volksfest. Das gesehen zu haben, ist schon etwas Besonderes.





Donnerstag, 28.03.2019 – Teamsprint Damen:
Wiederum um 09:00 Uhr starteten die Damen zum 2-er Teamsprint mit Massenstart. Jede Athletin absolvierte fünf Mal einen Rundkurs zu 500 Meter. Das ging dann schon sehr an die Substanz. Vor allem eine überaus lactatproduzierende physische Belastung. Spannung bis zum Schluss, eine Entscheidung um den Sieg auf der Ziellinie. Die Damen aus Deutschland III sicherten sich mit Elisbeth SCHICHO und Colleta RYDZEK den Sprintsieg. Anais CHEVALIER und justine BRAISAZ (FRA) „mussten“ mit 0,4 sec und Julia BELGER mit Laura DAHLMEIER (Deutschland I) mit 0,5 sec. „klein beigeben“.


Int. Patrouille Zollski Herren, 09:30 Uhr:
Der Kompromiss auf sportlicher Ebene war die gemeinsame Austragung der Mannschaftsbewerbe im internationalen Modus des Patrouillenlaufes. Die schnellste österreichische Formation von den vier Exekutivkörpern durfte sich „Österreichischer“ Exekutivmeister nennen. Eines vorweg: ein spannendes, begeisterungsfähiges und zum Zuschauen attraktives Rennen durfte erwartet werden. Massenstart von jeweils einem Athleten je Mannschaft. Dieser absolvierte eine Runde zu a`2,5 Kilomter. Dann kam der zweite Langläufer hinzu, gemeinsam liefen sie jeweils zwei Runden, somit gesamt bereits drei. Danach der dritte Athlet, der einen Biathlon mit drei Runden zu a`2,5 Kilometer mit zwei Schießeinlagen liegend absolvierte. Während des Schießens mussten die beiden Langläufer in einer Wartezone verharren. Das Rennen musste innerhalb von 15 Sekunden zwischen dem ersten und dritten Läufer beendet werden und zudem musste ein und dieselbe Zieleinlaufspur gewählt werden. Sensationell coole Vorgaben in diesem Regelwerk. Es kam, wie es kommen musste. Spannung pur von der ersten Runde bis zum Zielsprint. Hochklassige Qualität auf internationalem Niveau. Das Schießen machte den Verlauf deshalb spannend, weil die wechselhaften Windbedingungen immer wieder zu veränderten Verhältnissen führten. So war das „Drehen am Diopter“ unabdinglich und für die Profis unter den Biathleten eine Probe über ihre Coolness und Routine am Stand.

Den Sieg machten sich die in diesem Bewerb über viele Jahre erprobten Nationen aus Deutschland und Frankreich aus. Obwohl die französische Formation mit Maurice Manificat, Clement Parisse und Quentin Fillon Maillet über lange Strecken das Rennen bestimmte, mussten sie sich zum Ende des Bewerbes den an diesem Tag noch stärkeren Zollkollegen aus Deutschland mit einem Rückstand von 15,9 Sekunden geschlagen geben. Die Siegertypen nennen sich somit Jonas Dobler, Janosch Brugger und David Zobel vom deutschen Zoll. An dritter Stelle landete eine weitere französische Mannschaft mit Adrien Bachsheider, Jean Marc Gaillard und Emilien Jacquelin.
Danach, es ging international um den vierten Rang, kam es zum Showdown. Mächtig „Betrieb“ am Zieleinlauf, kamen doch gleich drei Mannschaften zugleich heran. Siegertypen entscheiden aber in so Situationen. Und so ist es zu erklären, dass sich Julian Eberhard seinen zweiten „Österreichischen Exekutivmeistertitel 2019“ sicherte. Gemeinsam mit Harald Lemmerer absolvierte er den Langlauf und mit seinem Bruder Tobias als dritten Läufer und Biathlet das Rennen. Lediglich 0,5 Sekunden vor der Finanz mit Benjamin Moser, Lukas Klapfer und Lorenz Wäger. Knappe fünf Sekunden dahinter dann die phasenweise sehr stark gelaufene Patrouille des österr. Bundesheeres mit Fredrik Mühlbacher, Luis Stadlober und Felix Leitner.
Österreichischer Exekutivschimeister im Patrouillenlauf: Julian Eberhard, Harald Lemmerer, Tobias Eberhard! Herzlichen Glückwunsch!
Somit konnten beide Herrenbewerbe von Athleten der Polizei gewonnen werden. Als Mannschaftsführer Nordisch darf ich mich einerseits bei allen für ihren Einsatz bedanken, Athleten sowie Langlauftrainer und Servicechef GrInsp Michael Standmann, LPD Kärnten und die beiden Biathlontrainer GrInsp Anton Lengauer-Stockner, LPD Tirol und GrInsp Walter Hörl, LPD Salzburg und andererseits auch gemeinsam mit allen über diese großartigen Erfolge sehr freuen.
Biathlonstaffel, 3 x 7,5 Kilometer:
Der „klassische“, traditionelle Mannschaftsbewerb der Exekutive wurde in einem Biathlonbewerb für alle Klassen außerhalb der Profibereiches abgehalten. Hier musste eine Staffelmannschaft, bestehend aus drei Athleten jeweils drei Mal 7,5 Kilometer absolvieren. Der zweite Läufer war als Biathlet eingesetzt und hatte zwei Schießeinlagen ohne Armriemen, also liegend frei, zu absolvieren.

Alles zu dieser großartigen Veranstaltung, wie auch Ergebnisse finden sie auf der sehr übersichtlich gestalteten website: http://zollski2019.at/ Das dies so ist, dürften die 890.000 (!!!) Zugriffe bis 02.04.2019 dokumentieren.
Danksagung:
Geschätzter Fritz Kapfinger mit Team, vielen herzlichen Dank für eure großartige Arbeit und Leistung. Persönlich bedanke ich mich bei dir für eine tolle jahrelange Zusammenarbeit und wünsche dir für deinen weiteren, nun neuen Lebensabschnitt das Allerbeste, Gesundheit und viel Spaß und Begeisterung bei all` deinen Aktivitäten.





Aber auch uns wurde würdigend gedankt. Bei der Schlussfeier durfte von jeder Nation beziehungsweise österreichischem Exekutivressort ein Vertreter ein Anerkennungsschreiben des Herrn Bundesministers für Finanz, Hartwig Löger, entgegennehmen. Als besonders wertschätzend bezeichne ich den Umstand, dass ich als Mannschaftsführer der Polizei Nordisch diese Würdigung für die gesamte Abordnung des BM für Inneres entgegennehmen durfte – vielen Dank. Somit ist die Wintersaison beendet. Ich wünsche allen einen erholsamen Frühling und schönen Sommer, Schi Heil!

Manfred Dengg, Referent Nordisch, BMI