ÖPM Winter 2018
– eine bestandene Herausforderung für alle
Im Herbst 2017 wurden nach der Klärung einiger offener Fragen die Österreichischen Polizeimeisterschaften Winter an die LPD Steiermark vergeben. Das ausgezeichnet aufgestellte Team um den geschäftsführenden Omann Robert Pontesegger und Sportdirektor Johann Hohl zeigten in der kurzen Vorbereitungszeit, was in dem Verein steckt. Als Veranstaltungsort für die Alpinbewerbe konnte der WM-Ort St. Lorenzen am Kreischberg gewonnen werden. Dort hatten 2015 die Freestyle Weltmeisterschaften stattgefunden, bei denen die Polizei Spitzensportlerin Andrea Limbacher im Skicross Gold gewann.

Polizei Spitzensportlerin Andrea Limbacher hatte 2015 Gold bei der Freestyle WM am Kreischberg gewonnen.
Im Februar teilte der Leiter der Alpinbewerbe, Werner Lichtenegger, mit, dass wir mit ausgezeichneten Schneeverhältnissen zu rechnen hätten. Denn der Wettergott hatte es mit dem Skiberg gut gemeint und für eine Menge Schnee gesorgt.
Somit stand einer Anreise der Polizeisportler am 12. März 2018 nichts im Weg. Bei der um 15:00 Uhr stattfindenden Mannschaftsführersitzung im Wettkampfbüro des Union Sportverein (USV) Kreischberg war mit der überraschend hohenTeilnehmerzahl von 22 Damen und 59 Herren ein guter Start gelungen. Kopfzerbrechen bereitete dem durchführenden Verein unter Rennleiter Michael Kaiser die Wetterprognose. Es war für den Abend Regen angesagt. Außerdem sollten die Temperaturen nur um den Gefrierpunkt liegen.

Der überlegene Sieger im RSL ÖPM bei den Herren – der aktuelle Polizei Europameister Martin Bischof.

Die bayrischen Kollegen schenkten unseren Sportlern nichts und lagen im Ergebnis nur wenig dahinter.
Der angekündigte Regen traf „zeitgerecht“ zu feierlichen Eröffnungsfeier ein. Die Ehrengäste und Redner beim Festakt hatten aber mit den Teilnehmern ein Einsehen und strafften das Programm ohne dadurch den würdigen Rahmen zu beeinträchtigen.Am Morgen des Riesenslaloms wurden unsere Befürchtungen bestätigt. Die Piste hatte unter dem Regen des Abends stark gelitten. In einer Höhe von ca. 200 Meter über dem Talboden isolierte während der vergangenen Nacht zusätzlich eine Nebeldecke die Feuchtigkeit und wir fanden schlechte Bedingungen vor. Von Seiten des Veranstalters wurden Gegenmaßnahmen, wie das Streuen von Salz, ergriffen. Die Piste war aber nicht zu retten.Das Ergebnis – schwierigste Bedingungen, die den PolizeisportlerInnen alles abverlangten. Trotzdem gaben alle ihr Bestes und es kam trotz der widrigen Umstände nur zu 16 % Ausfällen.

Auch die Teilnehmer aus den „Amateurklassen“ schenkten sich nichts. Hier zwei Tiroler Sportler erschöpft am Pistenrand 🙂
Nach dem turbulenten ersten Durchgang, der sogar zu einem Gebissverlust! eines Sportlers der ältesten Klasse führte, trat die Jury zu einer Besprechung über die weitere Vorgangsweise zusammen. Es wurde entschieden, dass der erste Durchgang als Endergebnis herangezogen wird und die Gesundheit aller Teilnehmer Vorrang hatte. Somit standen früher als erwartet die Sieger in den 11 Alterklassen und die Österreichischen PolizeimeisterInnen im RSL fest.

Die Präsentation der Sieger nahmen der Sportdirektor Pontesegger, Sektonsleiter alpin Lichtenegger und Sektionsleiter nordisch Ritzinger vor.

Besondere Hochachtung gebührt den Teilnehmern der AK IV (Sieger Heinz Brandner, 2. Platz Erich Schafferer).
Die Tagesbestzeit holte sich bei den Damen wie erwartet die amtierende Polizei-Europameisterin, Lisa Maria Reiss, SPK Linz – PSV Linz. Bei den Herren konnte sich der Dominator der letzten Jahre, Martin Bischof, LPD Vorarlberg – LPSV Vorarlberg, den Titel holen.

Die ersten drei der Rennklasse Herren (vlnr) Struger, Bischof (beide LPSV Vbg.), Sollhart (PSV Wien);
Die anderen Teilnehmer lieferten sich in den jeweiligen Klassen heiße Kämpfe. Teilweise mit den Gegnern ihrer Altersklasse, teilweise mit dem Berg. So konnte jeder zeigen, was in ihm/ihr steckt. Die Ergebnisse sind im Detail unter www.skizeit.net nach zu lesen.

Während und nach dem RSL kam es zu Besprechungen der Jury, wie die schlechte Pistensituation in den Griff zu bekommen sei. Im Vordergund der Rennleiter, rechts der neue Polizeitrainer Bogensperger)
Um für den Slalom, der am nächsten Tag geplant war, gerüstet zu sein, kam es neuerlich zu einer Jurybesprechung. Dabei wurde fixiert, den Slalomkurs bereits nach dem Riesenslalom zu setzen und nach der Pistenpräparation auf der Ideallinie Salz zu streuen. Dies sollte der Piste Zeit geben, während der Nacht aushärten zu können.
Während nachmittags die Teilnehmer bei der Siegerehrung und anschließenden After Race Party in der Kastanienbar Schwung holten, sanken im Gegensatz dazu die Außentemperaturen am Rennhang unter den Gefrierpunkt.
Bei der Jurybesichtigung des nächsten Tages konnte mit Erleichterung festgestellt werden, dass die davor geleistete Arbeit von Erfolg gekrönt war. Die Slalompiste zeigte sich in hervorragendem Zustand, einem guten Rennen stand nichts im Weg.

Dank der geringfügig gesunkenen Temperaturen und der hervorragenden Arbeit durch den USV Kreischberg wurde der SL gerettet.

Durch Teilnehmer fanden am Pistenrand mit mir viele Gespräche statt, wie die Zukunft der Bewerbe aussehen soll.
Auch bei diesem Bewerb konnte sich das Starterfeld sehen lassen. Die 16 Damen und 44 Herren zeigten, was sie „drauf“ hatten. Es kam zu packenden Szenen bis hinauf in die Altersklasse IV!
Nach dem zweiten Durchgang gab es zwei neue Gesichter als Bundesmeister. Die Siegerin des RSL war wegen gesundheitlicher Probleme nicht angetreten und der Herrensieger Bischof hatte bereits im ersten Durchgang des SL nach wenigen Toren eingefädelt. Somit war der Weg frei für spannende Duelle um die Tagessiege. Bei den Damen setzte sich die Lokalmatadorin vom LPSV Steiermark, Lena Thalmann, deutlich durch. Bei den Männern hingegen gab es einen Hundertstelkrimi, den der Kärntner Werner Franz, LPD Ktn. – LPSV Kärnten knapp für sich entscheiden konnte. Wie eng diese ausfiel, zeigte sich darin, dass die ersten fünf Herren innerhalb von 0,82 Sekunden lagen.
Eine feierliche Siegerehrung gemeinsam mit den Langläufern beendete die dreitägige Veranstaltung am Kreischberg.
Die Meisterschaften waren wieder einmal der Beweis, dass es um die Fitness der PolizistInnen gut bestellt ist. Am Schluss ist noch anzuführen, dass eine Abordnung aus Bayern die Anreise zu den ÖPM auf sich nahm, was den Bewerben einen internationalen Stellenwert gab.
Aus Sicht des Fachreferenten alpin bedanke ich mich beim Veranstalter LPSV Steiermark für die stimmungsvolle Veranstaltung. Nicht nur Polizeisportler, sondern auch die Funktionäre haben gezeigt, was in einer Zeit der knappen Ressourcen möglich ist.