EPM 2017 in Budapest
Vom 23.06.2017 bis 30.06.2017, wurden in Budapest/Ungarn die diesjährigen Europameisterschaften in der Sportart Tennis ausgetragen. Die Veranstaltung fand im nationalen Trainingscenter des ungarischen Tennisverbandes statt.
Nachdem wir (das österreichische Team bestand aus 3 weiblichen und 3 männlichen Wettkämpfern – Melanie KLAFFNER, Martina ZOLLES, Janine REMLER – Fabian LIPAUTZ, Christian KERN und David RAKOB) am 23.06.2017, nach ein paar Stunden Autofahrt, in den frühen Nachmittagsstunden, im nationalen Trainingscenter des ungarischen Tennisverbandes, eintrafen, wurde ein lockeres Training von einer Stunde absolviert.
Danach begaben wir uns in die etwa 30 Fahrminuten enfernte Unterkunft (Hotel Berlin) wo der Checkin und die Akkreditierung erfolgte. Einen schönen Ausklang bescherte uns ein gemeinsames Abendessen im Hotel.
Am nächsten Tag, den 24.06.2017, erfolgte um 07:45 Uhr die Abfahrt zur Eröffnungszeremonie wo gesamt 19 Nationen dem feierlichen Akt auf der Anlage des ungarischen Tennisverbandes beiwohnen durften.
Nach der offiziellen Eröffnung der 9ten USPE – Europäischen Polizeimeisterschaft in der Sportart Tennis erfolgte um 09:00 Uhr der planmäßige Spielbeginn mit den ersten Runden im Herren Einzel Hauptbewerb und Damen Einzel Hauptbewerb.
Damen Einzel:
Ein furioser Durchmarsch durch diese Europameisterschaft ist unserer an Nummer 1 gesetzten Spielerin, Melanie KLAFFNER, abermals gelungen. Ähnlich wir vor zwei Jahren bei den Europameisterschaften in Mailand/Italien deklassierte die amtierende Europameisterin eine Gegnerin nach der anderen und gab im gesamten Damen-Einzel Hauptbewerb nur insgesamt 9 Games ab. Im Finale schoss Melanie KLAFFNER die ehemals als Profi Tennisspielerin agierende dänische Landsmännin Maria RASMUSSEN (ehemals Nr. 733 der Welt) und 2011 Europameisterin bei der 7ten Polizeieuropameisterschaften Tennis in Ungarn, mit 6/1 und 6/2 vom Platz. Erneut ein Kantersieg der österreichischen Nummer 1 und somit die erste Goldmedaille für Österreich!
Unsere weiteren 2 Damen schlugen sich trotz einigem an Lospech sehr gut. Martina ZOLLES und Janine REMLER spielten sich beide bis in das Achtelfinale vor. Martina ZOLLES verlor mit 3/6, 4/6 gegen die starke Deutsche Julia NIEMAYER die sich erst im Halbfinale gegen die spätere Silbermedaillengewinnerin Maria RASMUSSEN in drei Sätzen geschlagen geben musste.
Janine REMLER verlor nach hartem Kampf aber schlussendlich doch klar in zwei Sätzen ebenfalls gegen die Finalistin Maria RASMUSSEN.
Damen Doppel:
Ähnlich wie im Damen Einzel, startete die Doppelpaarung KLAFFNER/ZOLLES, einen Durchmarsch durch diesen Bewerb. Es wurde Doppel vom feinsten gespielt und gewonnen.
Im Semifinale fegten KLAFFNER/ZOLLES eine russische Doppelpaarung mit 6/2 und 6/0 vom Platz. Jetzt war unsere Nummer 1 Doppelpaarung bereit für das Finale gegen die zwei schlagkräftigen Damen aus Deutschland. Nach einem engen ersten Satz, welcher mit 7/5 von unseren Damen gewonnen werden konnte folgte ein vernichtender zweiter Satz mit 6/0 wo KLAFFNER/ZOLLES zur Höchstform aufliefen und den Deutschen keine Chance mehr ließen. Ein verdienter souveräner Sieg und somit die zweite Goldmedaille für Österreich.
Herren Einzel:
Bei den heurigen Europameisterschaften war der 64er Raster bei den Herren wieder gut gespickt mit Topleuten und einigen neuen bislang unbekannten Namen. Unser Neuzugang und diesjährige Nummer 1 Fabian LIPAUTZ katapultierte sich ungefährdet aufgrund seiner äußerst starken und soliden Spielleistung bis in das Viertelfinale. Auf diesem Weg schickte er einen Norweger, einen Griechen und den an Nummer 5 gesetzten Belgier Davy SELS „nachhause“. Jetzt im Viertelfinale wartete der starke und an Nummer 3 dieses Turniers gesetzte Franzose G. NEXON. Fabian LIPAUTZ zeigte sich unbeeindruckt, fokussierte sich auf sein Spiel und bezwang den Franzosen mit einer beständigen Leistung in zwei Sätzen 6/3 und 6/4. Nun stand das Halbfinalspiel gegen den „Österreicherschreck“ Marc LEIMBACH (der 39jährige Marc LEIMBACH ist einer der besten ü35 Spieler Deutschlands und Weltmeister im Herrendoppel 35 im Jahr 2013) bevor. Der heuer als Nummer 1 gesetzte LEIMBACH bezwang in mehreren Europameisterschaften die Nummer 1 und 2 von Österreich. Nicht so im heurigen Jahr in Budapest! In einer Hitzeschlacht (35 Grad und mehr) holte sich Fabian LIPAUTZ gegen Marc LEIMBACH in einer Kombination aus kämpferischer und spielerisch unglaublich starker Leistung den ersten Satz mit 6/4. Bereits zu diesem Zeitpunkt, es wurde mehr als eine Stunde auf höchstem Niveau „gefightet“ und „geackert“, konnte man wahrnehmen, dass LEIMBACH dieses Match sichtlich an die Substanz ging und physisch angeschlagen war. Fabian LIPAUTZ ergriff die Gunst der Stunde, blieb konzentriert und unnachgiebig und fertigte LEIMBACH im zweiten Satz mit 6/0 ab. Dieser grandiose Sieg bedeutete den Einzug in das Finale der diesjährigen Europameisterschaft für Österreich. In einem spannenden Finalspiel zischen Fabian LIPAUTZ und dem Belgier T. DEHAEN (ehemaliger College Profi-Tennisspieler in den USA) musste sich der Österreicher zweimal im Tie-Break geschlagen geben. Nach diesem engen und hochklassigen Endspiel stand nun die Silbermedaille für Österreich fest.
Christian KERN, die Nummer 2 vom österreichischen Tennisteam, spielte sich kompromisslos bis in das Achtelfinale. In den ersten zwei Runden demontierte er einen Griechen und einen Niederländer. Im Achtelfinale unterlag er wie bereits bei den vergangenen Europameisterschaften einem top gesetzten Deutschen. Mit einer vorbildlichen kämpferischen Leistung (1:6 und 0:6) musste sich Christian KERN diesmal den an Nummer 2 gesetzten Andreas WEBER geschlagen geben.
David RAKOB (Österreichs Nr. 3) traf gleich in der ersten Runde Hauptbewerb auf den späteren Turniersieger, den Belgier T. DEHAEN und verlor nach einer absolut vorzeigbaren Leistung 2/6, 2/6. Aufgrund dieser Erstrundenniederlage konnte David RAKOB den sogeannten Consolation-Bewerb spielen und gewann diesen in souveräner Manier. Der Österreicher gab im gesamten Consolation-Berwerb gesamt 11 Games ab und entschied schlussendlich das Finalspiel gegen den Dänen MORCK Morten klar mit 6/2 und 6/2 für sich.
Herren Doppel:
Unser österreichisches Herrendoppel LIPAUTZ/RAKOB schaffte es bis in das Viertelfinale. Bis dahin nahmen sie in Runde eins eine tschechische Doppelpaarung und in Runde zwei eine Doppelpaarung aus England aus dem Berwerb. Im Viertelfinale kam es zu einem Duell mit der belgischen Doppelpaarung DEHAEN/SELS. Dieses Match war an Dramatik und Spannung kaum zu überbieten welches jedoch am Ende ganz knapp im Match Tie-Break mit 10/8 an die Belgier ging. Gratulation an beide Kontrahenten für dieses hochklassige Doppel.
Als einziger Wermutstropfen ist zu erwähnen, dass der österreichische Tenniskader personell geschwächt zu den diesjährigen Europameisterschaften antreten musste. Die Nummer 1 bei den Herren Dominik AIGNER konnte aufgrund eines Kreuzbandeinrisses nicht teilnehmen und die Nummer 2 bei den Damen Verena AMESBAUER war aufgrund eines Muskelfasereinrisses verhindert. Deshalb konnte auch bei den Damen und Herren jeweils nur eine Doppelpaarung an den Start gehen. Nichts desto trotz konnte an der hervorragenden Leistung der letzten Tennis Europameisterschaft angeknüpft werden und insgesamt zweimal Gold, einmal Silber und der Sieg im Consolation-Berwerb errungen werden.
Wieder einmal ging eine sehr harte und sehr erfolgreiche Turnierwoche zu Ende, die den Spielern und Spielerinnen alles an physischer und psychischer Belastbarkeit abverlangte. Nicht zuletzt aufgrund des richtigen „Team-Spirits“ vermeine ich zu sagen, hatten wir alle gemeinsam mehr als nur eine Woche Tennissport.
Europameisterinnen und Vize-Europameister
Abschließend möchte ich noch den Verantwortlichen des ÖPOLSV und allen anderen Mitwirkenden ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung aussprechen. Ganz besonders auch an unseren Delegierten, Landespolizeidirektor Andreas PILSL, der einiges an Aufwand auf sich nahm, um uns in Budapest persönlich mit seinem Sportlerherz nach vorne zu „pushen“.
Besten Dank dafür!
STADLAUER Jürgen;
Fachreferent Tennis