Volleyball

10. EPM Herren, 24.-31. Mai 2017, Varna/Bulgarien

Die bulgarische Stadt Varna am Schwarzen Meer war von 24. bis 31. Mai 2017 Austragungsort der 10. EPM Volleyball Herren.

Die 8 besten Polizei-Volleyball Nationen Europas trafen sich nach durchgeführter Qualifikation zum finalen Showdown.

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Team Österreich: stehend von li: Coach W.Schmerlaib, Physio T.Kratky, M.Guttmann, L.Wiesinger, M.Hüttmair, A.Ortlieb, H.Bergner, L.Schmerlaib, Fachreferent HP Rappelsberger kniend von li: L.Meklin, S.Huf, R.Decrinis, R.Kostanjevec, A.Gasser, J.Obergruber

Nach 2013 hatte unser Team auch diesmal die Qualifikationshürde gemeistert und durfte somit abermals beim Konzert der Großen dabei sein. Auch wenn die Hoffnung auf ein gutes Abschneiden natürlich vorhanden war, so mussten wir schließlich doch akzeptieren, dass es einige Nationen gibt in welchen der Volleyballsport innerhalb der Polizei auf wesentlich höherem Level  gespielt wird, als wir zu Leisten im Stande sind.

Aber langsam, der Reihe nach.

Zum Zwecke der bestmöglichen Vorbereitung fand von 15.-18. Mai ein letzter Trainingskurs mit dem Team statt. Dankenswerterweise konnten wir für die Übungseinheiten die Sporthalle des EKO Cobra in Wr.Neustadt nutzen. Abends traten wir dann in der Sport und Fun Halle Wien 22. zu Testspielen gegen diverse Mannschaften der Wiener Landesliga an. Somit hatten wir das aus unserer Sicht möglichste für eine gute Vorbereitung getan. Alle Spieler waren fit und aus den diversen Testspielen hatte sich eine Stammformation herausgebildet.

Am 24. Mai trafen wir uns um 05.00 Uhr am Flughafen Schwechat und flogen mit der Turkish Airline via Istanbul nach Varna wo wir um 13.45 Uhr landeten.

Goldstrand bei Varna

Goldstrand bei Varna

Vom Veranstalter wurden wir mittels Bustransfer zum Hotel „Morsko Oko Garden – Golden Sands“ gebracht. Das Hotel war zwar nicht mehr ganz neu und versprühte ein wenig „Ostblock“ Flair, jedoch war die Lage in unmittelbarer Strandnähe hervorragend und gab uns ein wenig Urlaubsfeeling. Die Verpflegung war in Ordnung, WLAN existierte jedoch nur in der Hotellobby, weshalb sich mannschaftsinterne Kommunikation etwas schwierig gestaltete. Generell nahmen es die Bulgaren als Veranstalterland und die USPE als Organisation mit Informationsweitergabe nicht so genau. Es gab in der Lobby zwar einen Information-Desk jedoch war der nur am Anreisetag besetzt, danach stand dort ein Flipchart mit nur den notwendigsten Angaben. Ansprechperson vor Ort gab es keine.

Blick von einem Hotelbalkon, meerseitig

Blick von einem Hotelbalkon, meerseitig

Am Ankunftstag hatten wir noch die Möglichkeit zu einer Trainingseinheit im Kultur und Sportpalast von Varna. Einer auch schon in die Jahre gekommenen großen Veranstaltungshalle, welche sich  ca 25 Fahrminuten vom Hotel entfernt nächst dem Stadtzentrum befand.

Nach dem Abendessen machten die Spieler noch einen kurzen Spaziergang an der Strandpromenade während es für die Mannschaftsführung zum obligatorischen technischen Meeting ging.

25. -27. Mai, Gruppenspiele:

Am 25. nach dem Frühstück fand in der Veranstaltungshalle die Eröffnungszeremonie statt. Anschließend an den offiziellen Teil begannen die Bewerbsspiele. Österreich war an allen 3 Tagen, jeweils um 14.30 Uhr gefordert.

Eröffnungszeremonie

Eröffnungszeremonie

Eröffnungszeremonie

Eröffnungszeremonie

Unser erstes Spiel gegen Frankreich war zu Beginn von nicht übersehbarer Nervosität geprägt, immerhin hatten wir es mit dem Dritten der letzten EPM zu tun. Es gelang uns einfach nicht das gesteckte Ziel, ein möglichst fehlerloses Spiel mit dennoch genug Druck auf den Gegner hinzubekommen. Das deutsch/griechische Schiedsrichtergespann tat dann auch noch das übrige indem sie sich selbst in den Mittelpunkt pfiffen und unsere Spieler zusätzlich verunsicherten. Mal saß ein Balljunge nicht richtig, eine Getränkeflasche stand falsch, ein vielleicht nicht perfektes aber akzeptables Zuspiel wurde abgepfiffen, eindeutige Fehler jedoch übersehen. Eine Situation, noch dazu gegen einen starken Gegner, mit der wir nicht wirklich klar kamen. Lediglich im dritten Satz konnten wir unser Potential abrufen und selbigen zu unseren Gunsten entscheiden. Das Spiel verloren wir dennoch 1:3

Aufstellung vor dem ersten Gruppenspiel

Aufstellung vor dem ersten Gruppenspiel

Aufspiel Obergruber

Aufspiel Obergruber

Angriff Guttmann

Angriff Guttmann

Spiel 2 gegen Griechenland. Wir wollten alles besser machen und brachten gar nichts auf die Reihe. Die Mannschaft wirkte verkrampft und unfähig einfache Vorgaben des Coaches umzusetzen. Die Psychoblockade im Kopf war einfach nicht zu lösen. Zu allem Überfluss verletzte sich dann mit Marcus Guttmann, unserem 203 cm großen Diagonalangreifer, eine wichtige Mannschaftsstütze. Bei einer Abwehrbewegung überdrehte er sein linkes Knie und hatte folglich Schmerzen im Bereich der bereits operierten Patella-Sehne. Nichts desto trotz war die gesamte Mannschaftsleistung  deutlich zu schwach. Die 0:3 Niederlage die logische Konsequenz.

Volle Konzentration auf die Annahme, Huf

Volle Konzentration auf die Annahme, Huf

Spiel 3, es wartete das bis dato ungeschlagene Belgien. Aufgrund der schwachen Leistung vom Vortag stellte Coach Schmerli das Team komplett um und so konnten sich die bisherigen Ersatzspieler beweisen. Die Folge war unsere bis dato beste Leistung, zwar reichte es nicht zu einem Satzgewinn, jedoch konnten wir Belgien fordern und der Favorit musste sich schon bemühen um den Gruppensieg sicherzustellen. Das Ergebnis von 0:3 tat diesmal wesentlich weniger weh.

Abklatschen nach einem erfolgreichen Punkt

Abklatschen nach einem erfolgreichen Punkt

Sonntag 28. Mai war dann Ruhetag. Von Seiten des Veranstalters war ein Ausflug geplant. Abfahrt 09.00 Uhr und das war auch schon alles an Information was das oben erwähnte Flipchart hergab. Aus Respekt vor der Organisation waren wir, im Gegensatz zu einigen anderen Nationen geschlossen anwesend. Gerechnet hätten wir mit einer Stadtbesichtigung von Varna, geworden ist es eine mehr als einstündige Busfahrt ins „Nirvana“. Die Landzunge „Kaliakra“ an der nordöstlichsten Küste Bulgariens war das Ziel. Zusehen gab es dort nur wenige Mauerreste und eine rostige Sendeanlage aus Sowjetzeiten. Vor dieser ehemaligen Festungsanlage gab es im  18. Jahrhundert eine große Seeschlacht zwischen Russen und Osmanen. Der Sieg Russlands verhinderte die Islamisierung Bulgariens. Passend dazu auch die Legende von den 40 Jungfrauen welche sich vor den anrückenden Türken lieber über die Klippen in den Tod gestürzt haben sollen. Wieder zurück im Hotel verbrachten wir den Nachmittag mit Erholung am Strand.

"Festung" Kaliakra

„Festung“ Kaliakra

Denkmal für den russischen Admiral Ushakov

Denkmal für den russischen Admiral Ushakov

Klippen bei Kaliakra

Klippen bei Kaliakra

Unsere Spieler mussten sich nicht von den Klippen stürzen.

Unsere Spieler mussten sich nicht von den Klippen stürzen.

29. Mai – Kreuzspiel, gegen unseren Lieblingsnachbarn Deutschland. Der Vize-Europameister von 2013 hatte bei diesem Turnier einen schweren Stand, obwohl viele Spieler von vor 4 Jahren nach wie vor aktiv waren, spielte Deutschland keine Rolle und musste als Gruppendritter in das Kreuzspiel gegen Österreich. Für uns änderte sich dadurch gar nichts. Mittlerweile wussten wir, dass uns nur ein Wunder Erfolg bringen konnte. Um so mehr galt es sich nur auf das eigene, möglichst fehlerlose Spiel zu konzentrieren. Dies funktionierte phasenweise auch ganz gut, aber schlussendlich gelang es uns nie die notwendige Konstanz über einen ganzen Satz zu halten. Wir spielten braves Volleyball, zu einem Satzgewinn fehlte uns lediglich ein Quentchen Glück, oder die Möglichkeit das Glück zu erzwingen. 0:3 verloren, aber mit Anstand.

Sprungservice Bergner

Sprungservice Bergner

30. Mai – Platzierungsspiel, wir bekamen die Chance unser schlechtestes Spiel der Woche durch ein abermaliges Antreten gegen Griechenland Auszumerzen. Lange Zeit waren wir auch auf einem guten Weg und führten in Satz 1 konstant mit 2-3 Punkten. Nur in der entscheidenden Phase verließ uns der Mut und wir konnten die 23:21 Führung nicht ins Ziel bringen, sondern verloren den Satz mit 25:27. Für eine Mannschaft die auf ihrem höchst möglichen Level spielen musste um dem Ziel überhaupt so nah zu kommen, kam dies einer ordentlichen Watschn gleich. Das Ergebnis waren die nächsten beiden zu 19 und 14 verlorenen Sätze. Auch wenn es körperlich noch möglich war, die Köpfe gaben keine Resourcen mehr frei.

Doppelblock: Huf, Hüttmair

Doppelblock: Huf, Hüttmair

Abschließend muss man festhalten, dass die geschaffte Qualifikation für die EPM-Finalrunde der eigentliche Erfolg war. Mit dem von anderen Nationen gezeigten Niveau konnten wir nicht mithalten.

Abschluss dieses für uns zu starken Turniers bildete das sehr spannende Finale zwischen Bulgarien und Russland, welches der Gastgeber knapp für sich entscheiden konnte.

Siegerehrung

Siegerehrung

Endergebnis: 1-Bulgarien, 2-Russland, 3-Belgien, 4-Frankreich, 5-Slowakei, 6-Deutschland, 7-Griechenland, 8-Österreich

Die Siegerehrung und Abschlusszeremonie fand unmittelbar nach dem Finale in der Sporthalle statt. Das Abschlussbankett wurde im Hotel Admiral abgehalten. Dort gab es auch noch eine bulgarische Folklore Vorführung.

bulgarische Folklore

bulgarische Folklore

österreichische Tracht

österreichische Tracht

Die Rückreise erfolgte am 31.Mai wieder mit der Turkish Airline via Istanbul nach Wien, wo wir um 21.05 Uhr wieder heimischen Boden unter den Füßen hatten.

Der Fachreferent

 

 

 

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