Radsport

Thomas NAGILLER – BMI Radkader Anwärter – ein Porträt

Thomas NAGILLER, 29 Jahre alt, seit 2010 Polizist in Tirol, hat sich in den vergangenen Jahren im Radsport kontinuierlich gesteigert und vor allem in den letzten beiden Jahren beachtliche Erfolge errungen. Seit 2014 ist er im Hoffnungskader des BMI Radkaders. Seit 2015 wird er als neues BMI Radkadermitglied vorgeschlagen. Seine sportlichen Leistungen sprechen absolut dafür – die angespannte Personalsituation bei der LPD Tirol hat allerdings bis dato seinen Weg zum BMI Leistungssportler noch nicht möglich gemacht. Unbeirrt davon geht Thomas NAGILLER seinen Weg und hofft, dass sich auch für ihn in absehbarer Zeit die Möglichkeit ergibt in den BMI Radkader aufgenommen zu werden.

 

Ein Porträt:

Dienstliche Laufbahn:

Eintritt in die Polizei: 01.12.2010

01.09.2012- 31.5.2013 PI Kitzbühel

01.06.2013- 30.11.2015 PI Fulpmes

01.12.2015- 30.09.2016 AGM CC inkl. PAZ dienstzugeteilt

01.10.2016- API Schönberg i. St.

Mitglied bei der EE Tirol, dienstlich intensiv mit der Flüchtlingskrise beschäftigt, sei es mit der EE bei den großen Einsätzen 2015 in Nickelsdorf und in Salzburg und später als Zugeteilter in Innsbruck beim AGM CC mit Tätigkeiten im PAZ. Seit 1.10. versieht Thomas NAGILLER nun Dienst bei der API Schönberg.

Ein Polizist aus Leidenschaft - Einsätze mit der EE in ganz Österreich

Ein Polizist aus Leidenschaft – Einsätze mit der EE in ganz Österreich

Sportlich:

Bis 2009 spielte Tom Fußball in der Gebietsliga bei SV Thaur, danach und daneben war er als Schibergsteiger aktiv. Seit 2009 entdeckte er den Radsport für sich. Zu Beginn das Mountainbiken und seit 2010 auch den Straßenradsport. Er hat bis dato an diversen Marathon, Straßen- und Bergrennen teilgenommen und in dieser Zeit bereits über 100 Rennen, davon etliche siegreich und viele am Podest, beendet. Thomas fährt für das Tiroler Radclub-Union Sporthütte.at Team.

Thomas NAGILLER, Radclub-Union Sporthütte.at in Aktion

Thomas NAGILLER, Radclub-Union Sporthütte.at in Aktion

Von Beginn seiner dienstlichen Laufbahn an war Thomas auch im Polizeisport aktiv: 2011 gewann er bei seiner ersten Teilnahme an der BPM in Kärnten gleich 2x Gold (Allg. Kl. RR und MTB), 2012 BPM (Silbermedaille im RR)/Allg. Klasse, 2013 Vizelandespolizeimeister RR Tirol, sowie 2016 Vizelandespolizeimeister im Schibergsteigen.

Neben dem Polizeisport erreichte NAGILLER bei vielen der großen Marathonveranstaltungen (Dreiländergiro, Kühtai Bergkaiser …) sowie MTB Uphill Bewerben Podestplätze in der Allgemeinen Klasse. Seine besondere Vorliebe als starker Bergfahrer gilt natürlich dem Ötztaler Radmarathon. Hier steht seine Bestzeit aus dem Jahr 2015 bei 07:37 (42.Gesamtplatz und 12.bester Österreicher unter 4000 Startern).

Bergauf - wenn möglich den ganzen Tag :-) Thomas NAGILLER ist ein Bergspezialist und seine Liebe gilt dem Ötztaler Radmarathon

Bergauf – wenn möglich den ganzen Tag 🙂
Thomas NAGILLER ist ein Bergspezialist und seine Liebe gilt dem Ötztaler Radmarathon

 

Seit 2014 ist Tom wie gesagt im Hoffnungskader bei der Polizei. Erste Gespräche fanden ja schon nach seinem Sieg bei den BPM in Kärnten 2011 statt.

Am Anfang stand das Bike - und auch gleich ein Sieg bei der BPM 2011 in Kärnten

Am Anfang stand das Bike – und auch gleich ein Sieg bei der BPM 2011 in Kärnten

Leider hatte er dann einen Radunfall nach einer Kollision mit einem Auto und riss sich die Quadrizepssehne im rechten Oberschenkel ein. Er musste 3 Monate im Sommer 2011 pausieren, 2012 war er dann noch nicht so in Form wie er es sich gewünscht hätte. Erst 2013 konnte er sich wieder zurück kämpfen und seine Leistung bis heute immer weiter steigern. Seit 2014 nimmt er auch an Straßenrennen teil um sich für den BMI Radkader zu empfehlen. Mittlerweile hat er auch bei diesen Rennen schon teilweise beeindrucken können wie seine Auftritte mit dem BMI Radkader bei der Radsportwoche in Hartberg zeigten.

 

Eine persönliche Kurzbilanz von Thomas zu seiner Saison 2016:

Nach 61 Schitouren mit 80.000 Höhenmeter im winterlichen Tirol, begann die Radsaison Mitte März mit einer Trainingswoche in Cesenatico/Italien, das erste Rennen (Kirschblütenrennen in Wels) kam im April dann noch etwas zu früh. Danach folgte gleich noch eine Trainingswoche in Cesenatico und anschließend noch ein Trainingskurs mit dem Polizeiradkader. Dann begann die Rennsaison mit fast an jedem Wochenende einem Rennen soweit es der Dienstplan zuließ. Nach ein paar Bergrennen und einem Marathon kam ich wie jedes Jahr mit Ende Mai so richtig in Form. Beim Dreiländergiro (170 km und 3700 hm) im Juni wurde ich 10. und 2. in der Allgemeinen Klasse. Danach folgten ein paar Bergrennen, meistens Podestplätzen. Anfang Juli kämpfte ich beim Engadiner Radmarathon in der Schweiz um den Sieg mit. Leider stürzte ich 5 km vor dem Ziel mit 50 km/h (nichts passiert, aber der Rahmen war gebrochen und der greifbare Triumph außer Reichweite). Beim Saisonhighlight für jeden Tiroler, dem Ötztaler Radmarathon, hatte ich wieder Pech, gleich nach 10 km stürzte ein anderer Teilnehmer in mein Hinterrad und „schrottete“ dabei mein hinteres Laufrad. Da dies ganz am Anfang passierte musste ich ewig auf ein Ersatzlaufradwarten. Danach musste ich mich bei den massenhaften Teilnehmern auf das Kühtai vorbeischlängeln. Da eine neue Bestzeit oder zumindest eine Zeit um die 8 Stunde nicht mehr möglich war, entschloss ich mich Gas zu geben, um meine Freundin Andrea Pöchhacker einzuholen, damit ich sie anschließend betreuen kann. Am Brenner habe ich sie dann eingeholt und betreute sie von da an etwa so wie Michele Scarponi dies mit Vincenzo Nibali beim Giro d Italia macht. Gemeinsam erreichten wir nach 9:07 das Ziel in Sölden. Eine sehr schöne Erfahrung die ich in meiner Karriere nicht missen möchte. Man muss auch lernen, dass es nicht immer so läuft wie man möchte, aber man kann immer das Beste daraus machen. (Ähnlich sehe ich das bei meinen Bemühungen um eine Aufnahme in den BMI Radkader 🙂 )

 

Herbert BAUMANN,

Fachwart-Stv. Radsport

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