Die Zeit nach Bond, James Bond!
Lesachtaler Bergdorf Obertilliach hat den Hype um den englischen Agenten gut überstanden
Nach „Spectre“ folgt Trainingskurs Nordisch
Von 12. – bis 16.09.2016 absolvierten die Biathleten und Langläufer des nordischen Kaders ihren Auftakt Kurs in die Saison 16-17. Schon gespannt waren sie auf ihren persönlichen Eindruck, als sie Obertilliach erreichten. Die Zeitrechnung lässt „vor“ und „nach 007“ zu. Wer den aktuellsten Thriller „Spectre“ des „Agenten seiner Majestät“ gesehen hat, wird sich auch über die eindrucksvollen Bilder der österreichischen Schauplätze in Altaussee, Sölden und Obertilliach erfreut haben.
Imposant war vor allem der gewaltige Aufwand, die Professionalität in der Umsetzung, denn immerhin „blieben“ lediglich ein paar Sekunden Filmspielzeit „übrig“. Bilder von den Dreharbeiten und vom Set erinnern an eine sehr turbulente Zeit im Lesachtal.
Aufgebaut wurden mit dem Endzweck der Zerstörung die Bondhütte und das Bondhaus, beide im Dorf Obertilliach; die Schneise im Wald, unweit des Biathlonstadions diente für die im Film sehr spektaktulär dargestellte Szene mit dem Flugzeug.
So friedlich das Bergdorf nun wieder wirkt, so spannend war die Zeit der Dreharbeiten; am oberen Dorfrand ist das helle Gebäude ersichtlich – das Bondhaus.
Großer „Bahnhof“ zum Abschluss: Alexander Witt, Chilene mit deutschen Wurzeln, war hauptverantwortlich für die „Stuntszenen“ und bei mehreren Bondfilmen „2nd unit director“. Er verlässt Obertilliach und wird vom Chef der Tourismuswerbung Osttirol, Franz Theurl verabschiedet.
Für uns ist das Lesachtal „heimatliche“ Vertrautheit, fahren wir doch seit unserer Kindheit in den 1980-er Jahren in dieses malerisch schöne Tal. In der Zeit der Dreharbeiten haben wir bewusst andere Trainingsorte gewählt, weil der erhebliche Wirbel und die damit verbundene ausgelastete Bettenkapazität über einige Wochen nicht unbedingt optimal für unseren Anspruch waren.
Trainingsinhalt
Dass die Grundlagenausdauer im Trainingsplan IMMER Bestand hat, ist logisch wie notwendig zugleich. Es geht daher darum, Schwerpunkte zu setzen, die die leistungsfördernden und Erfolgs voraussetzenden Parameter stärken. Ausdauertraining über Stunden am Rad, Roller oder bei Bergtouren im gemäßigten Pulsbereich „gehen“ auch alleine oder in kleinen Gruppen. Intensives Training ist leichter mit einer Mannschaft. Deshalb und um die Muskulatur an die schnellen Bewegungen mehr und mehr zu gewöhnen, führen wir bei den Kursen Testbatterien durch. Diese werden aber „aus dem Training“ heraus absolviert, d.h. wir planen die Regenerationszeit nicht in dem Ausmaß, wie bei Wettkämpfen.
Schirollertest
Dienstag, 13.09. und Mittwoch 14.09.16 wurden zwei Testläufe für Langlauf in der klassischen und freien Technik, sowie Pistolenbiathlon, ausschließlich in der freien Technik durchgeführt.
Bei der Streckenführung haben wir uns für die mittlere Variante, einer 2.250 m langen Schleife entschieden. Diese musste bei den Langläufern in beiden Tests je 4 mal gelaufen werden. Die Biathleten absolvierten am 1. Tag einen „Sprint“ über 3 Runden mit zwei Schießeinlagen und am 2. Tag den Verfolgungsbewerb über 5 Runden mit vier mal Schießen.
Schlußendlich ist es immer wieder die Intensität, die im Sport zum schnellen Schritt oder Schub führt. Die Herausforderung liegt wie bei so vielen Dingen darin, die beste Ballance zu finden. Wenngleich die Kurswochen wertvolle Zeit für das Training ist, gehören eben auch die intensiven, schnellen Einheiten dazu.
Unterschiedlich gut geht es den Athleten dabei. Die absoluten Ergebnisse sind immer „nur“ relative Parameter. Eine Beurteilung über gut oder schlecht in dieser Phase der Saison kann gehörig daneben gehen. Deshalb ist es für jeden Einzelnen ganz einfach nicht mehr als eine Momentaufnahme, der Status Quo – natürlich aber auch nicht weniger!
Ergebnisse Testläufe: Langlauf classic: 1. Mesotitsch, skating: 1. Kitzbichler;
Biathlon: Sprint und Verfolgung: Herren: 1. Forstneritsch; Damen: 1. Wibmer;
Ganz klar, dass zwei harte Testläufe den Trainingsplan einer Kurswoche bestimmen. Für die übrigen Einheiten bleiben dann Radtouren mit dem Mountainbike, lockeres Laufen und Bergtouren. Ein für uns mittlerweile absolutes „mustgo“ ist die Tour auf den Hausberg Golzentipp, der mit 2.317 m sehr zentral Ausblick über das Lesachtal im Süden und den Alpenhauptkamm im Norden gibt. Sogar der Großglockner ist bei guter Fernsicht erkennbar.
Was der Golzentipp im Norden von Obertilliach ist die Porzehütte das erklärte Ziel im Süden. Zuerst hinunter an die Talsohle, dann das Tal einwärts bis zum -schluss und schließlich die steile Bergstraße hinauf. Ziel war diesmal das Tilliacher Joch, das DER Übergang für die Schmuggler im vorigen Jahrhundert war.
Am Ende einer sehr guten Trainingswoche bleibt wieder einmal die Gewissheit, mit Obertilliach eine sehr gute Wahl getroffen zu haben. Wir sind halt sehr gut aufgehoben beim Bürgermeister, der zugleich auch Geschäftsführer des Biathlonstadions ist: Herzlichen Dank Ing. Matthias Scherer! Ebenso der Dank an unsere diesmalige Gastgeberin Magdalena Scherer vom Hotel Weiler und Alles Gute für die bevorstehende Zeit zum freudigem Ereignis.
Sponsoren Nordisch
Spätestens mit diesem 1. Trainingskurs ist der Startschuss in die Saison 2016/17 gefallen. Allen Athleten sei der Dank für die professionelle Einstellung und die Leistungsbereitschaft für das harte Training ausgesprochen. Die Mannschaft präsentierte sich in einem sehr guten Allgemeinzustand. Die Motivation sei besonders erwähnt. Den beiden Trainern ebenfalls der Dank für die vorzügliche Arbeit.
Mit dem Wunsch einer verletzungs- und vorfallsfreien weiteren Vorbereitungszeit und viel Spaß am Training danke auch ich dafür, einerseits dieser Mannschaft vorangehen zu dürfen und andererseits ebenfalls ein Teil des Ganzen zu sein! Schi heil!