2 Tagessiege für Österreich – Merci bocu Schwiz
33. Schweizer Polizei Schimeisterschaften in Zinal im Wallis
16. – 18. 03.2016
lnt. Polizei Schimeisterschaften sind schon sehr rar geworden. Zudem finden sie in Deutschland, der Schweiz und bei uns im günstigsten Fall alle zwei Jahre statt. Während die Kollegen aus Deutschland wegen Schneemangels absagen mussten, fanden in ein und derselben Woche die MS bei uns und jene in der Schweiz statt. Das war zwar eine ungünstige Situation, immerhin aber war es möglich, beides zu bestreiten – und das nahmen wir auf uns. Wir waren Gäste in Zinal im Wallis.
Gleich nach dem Pistolenbiathlon der 1. österreichischen Verbandsmeisterschaft in Windischgarsten/Rosenau (Beitrag PolizeiSportRundschau 2/2016) fuhren wir am Mittwoch, 16.03.2016 gegen Mittag weg und machten uns auf den 10 Stunden Trip. Über München und Zürich ging es ins wunderschöne Schweizer Bergland. Dort wo die großartige Viertausender Bergkette mit dem markanten Matterhorn (4.478 m) oder im Osten der Dufourspitze sind, ragt nördlich davon das Zinalrothorn (4.228 m) empor. Und dieses wiederum sahen wir aus der anderen Talseite.
In Siders geht`s auf der einen Seite ebenso steil bergwärts nach Grand Montana, dem bekannten Alpin WM Schiort von 1987 als auf der anderen Seite nach Griments und Zinal auf eine Seehöhe von ca 1.700 m.
Übrigens die Dufourspitze ist mit 4.634 m der höchste Berg der schweizer Alpen, höher sind nur die beiden Mt. Blanc Gipfel in Courmayeur und Italien. Ich war als bereits 17-jähriger am 03.06.1983 am Gipfel. Kaum zu glauben, wie die Zeit vergeht…
Österreichische Mannschaft
bildeten diesmal die Athleten BI Gotthard Hörl, LKA Salzburg, BI Enrico Rieder, EKO Cobra Salzburg, RI Mario Drescher, PI Mittersill und Insp Christian Kitzbichler, PI Kössen und das Betreuerduo Langlauftrainer GI Michael Standmann, SPK VI, PI Bahnhof und Bundesreferent Nordisch BI Manfred Dengg vom BPK Murau. Unser Biathlontrainer GI Anton Lengauer-Stockner verweilte noch als Schießstandaufsicht beim KK-Bewerb in der Rosenau.
Nachdem wir das Einchecken im Hotel Cristal in Grimentz gerade noch vor Mitternacht schafften, fielen wir schon dankbar in unsere Betten. Am nächsten morgen konnten wir am Vormittag in das etwa 10 Kilometer entfernte Bergdorf Zinal fahren und im Talschlusss die Langlaufstrecke besichtigen und die Wachsvariante optimieren. Der Start erfolgte dann am Nachmittag um 15:00 Uhr.
Langlauf 10 Kilometer Skating – 17.03.2016
Tagessieger Insp Christian Kitzbichler, PI Kössen schildert seine Sichtweise: „Bei strahlendem Sonnenschein und bei perfekt präparierter Loipe ging ich gut aufgewärmt zum Start. Ich hatte bereits auf den ersten Metern des Rennens ein sehr gutes Gefühl in den Beinen und konnte dadurch ein konstant hohes Tempo laufen. Auf der ersten Hälfte der 5 Kilometer Runde ging es kupiert, immer steigend, Tal einwärts. Danach liefen wir das Tal auswärts, wobei es, auch bedingt durch die Loipenbedingungen, teilweise ziemlich rasant zuging.
Die erste Runde hatte ich gut überstanden und ging somit noch ziemlich fit in die zweite Runde. Mir gelang es in den Steigungen richtig Tempo zu machen und versuchte noch das letzte aus mir rauszuholen, um genug Tempo in die kommende Abfahrt mitzunehmen. Auf den letzten Metern erhöhte ich noch einmal das Tempo und lief mit perfekten Material unter den Füßen über die Ziellinie.
Ich erzielte schlussendlich die Tagesbestzeit in 23:31,29 min vor meinen Teamkollegen Enrico Rieder in 23:49,11 min, Mario Drescher in 24:16,05 min und Gotthard Hörl in 24:26,93 min (Christian Kitzbichler).“
Diese gut 9 Sekunden zwischen Rang drei und vier gaben den Ausschluss über die Zusammensetzung der Langlauf Patrouille, so war es ausgemacht!
Patrouillenlauf 10 Kilometer – 18.03.2016
RevInsp Mario Drescher, PI Mittersill, startete in der österreichischen Mannschaft und führt folgendes an: „Am zweiten Wettkampftag wurde der Patrouillenlauf ausgetragen. Eine Patrouille besteht aus drei Läufern, die dem gleichen Polizeiverband angehören müssen. Der Start erfolgt patrouillenweise. Die Zeit wird beim Zieldurchlauf des letzten Patrouillenmitgliedes genommen. Dieses Wettkampfformat besticht dadurch, dass die Laufgeschwindigkeit an die gesamte Gruppe angepasst werden muss.
Für die Patrouille Polizeisport Nordisch wurden Enrico Rieder, Christian Kitzbichler und ich aufgrund unserer Ergebnisse vom Vortag nominiert. Der Start des Patrouillenlaufes erfolgte um 10:30 Uhr. Die Loipe befand sich aufgrund der Startzeit in einem kompakten und schnelleren Zustand als noch beim Einzelbewerb am Vortag. Die Mannschaften wurden mit 60 Sekunden Startintervall auf die Strecke gelassen. Mit Startnummer 42 begaben wir uns am Ende des Starterfeldes in den Wettkampf mit einer Streckenlänge von 10 Kilometer.
Von Beginn an versuchten wir Druck auszuüben um das Tempo so hoch wie möglich zu halten. Die Führungsarbeit wurde durch mehrmalige Positionswechsel so gut als möglich aufgeteilt. Überholvorgänge gestalteten sich aufgrund der Gruppe natürlich anders als in Einzelbewerben, stellten aber aufgrund der hervorragend präparierten Loipe kein Problem dar.
Mit einer Zeit von 23:31,47 überquerten wir unter Ausnutzung der gesamten Breite des Zieleinlaufes auf faktisch gleicher Höhe die Ziellinie. Damit konnten wir die Gesamtwertung des Patrouillenlaufes für uns entscheiden Den zweiten Rang der Gesamtwertung belegte die Patrouille Stadtpolizei Zürich 1 mit Martin Huser, Martin Rosser und Michael Sutter in 25:42,12 min, den dritten Rang erreichte die Patrouille Kantonspolizei Graubünden 1 mit Sepp Spescha, Marco Andri und Buolf Näff in 25:53,16 min (Mario Drescher).“
Rangverkündigung
nennt sich – zumindest in diesem Teil der Schweiz – die Siegerehrung. Sehr feierlich und traditionell marschierte die gesamte Abordnung mit Musik und Polizeibeamte mit Festtagskleidung und Uniform durch Zinal. Föderalismus bedeutet bei den Eidgenossen sogar eigenständige Kantons-Polizeibehörden mit unterschiedlichen Uniformen. Die Grundfarbe ist so wie bei uns blau, aber das Design bleibt jedem überlassen.
Nach dem Sammeln am Ortsrand ging es mit dem sogenannten Defile durch das Bergdorf Zinal. Am anderen Ende wurde am Eislaufplatz Aufstellung zur Siegerehrung bezogen.
Grußworte des Präsident des Schweizer Polizeisportverbandes Reto Habermacher vor der Abordnung der Kantonspolizei Wallis unter Kommandant Christian Varone.
Die Organisation zur Teilnahme unserer Mannschaft habe ich mit Kollege Mathias Diezig, Kantonspolizei Wallis, kommuniziert. Er kommt aus dem Leistungssport, ist immer noch gut in Form und lief – trotz seiner Verpflichtungen – ein passables Rennen.
DV Stephan Nussbaumer ist bei der Schweizer Polizei zuständiger Trainer für Langauf-Biathlon. Seine Dienststelle hat er bei der Kantonspolizei Zürich, wo er für Ausbildung und Betriebliche Gesundheitsförderung zuständig ist. Er ist sehr sportlich unterwegs, ging mit gutem Beispiel voran und nahm an den Bewerben teil.
Olympiasieger und Weltmeister Pirmin Zurbriggen
ist Präsident im Walliser Schiverband. Das sind seine Grußworte an die Veranstaltung: «Dass die Schweizer Polizeimeisterschaften im Wallis ausgetragen werden, zeigt, dass der Skisport und die Durchführung von Skirennen nach wie vor große Tradition in unserem Kanton haben. Zinal ist sowohl für die Nachwuchsarbeit von Ski Valais als auch im Rahmen der FIS- und Europacuprennen ein Zentrum des Schneesports. In diesem Sinne hoffe ich, dass auch Sie von der tollen Atmosphäre und den hervorragenden Pisten profitieren werden. Ich wünsche Ihnen fröhliche Stunden fernab des Polizeialltags und natürlich Ski Heil!»
Unserer Mannschaft wurden Gastgeschenke überreicht. Als Dankeschön gab`s unsererseits den ÖPOLSV Kalender, überreicht von Manfred Dengg an Wallis Kdt Varone. Merci bocu für die Teilnahme in der Schweiz.
Ein herzliches Dankeschön dem BMI und ÖPOLSV für die Möglichkeit der Entsendung nach Zinal.