Ohne Polizei keine Entscheidung
Sieg beim 9. Skimarathon Saalfelden führt über Polizeisportler
Saalfelden am Steinernen Meer
Am 07. Feber 2016 fand bereits die 9. Auflage des Skimarathons bei zumindest optisch schönen Winterbedingungen statt. Tatsächlich ist Saalfelden sehr gut mit Naturschnee „beschenkt“ worden, dennoch reichte es nicht, die ursprüngliche Streckenlänge von 21 Km für den Bewerb zu aktivieren. Als zu aufwendig gestaltete es sich, die vielen Straßenübergänge mit Schnee auf zu schütten. Eine Arbeit, die man von keinem Veranstalter voraussetzen und schon gar nicht „verlangen“ kann. Zusätzlich zu den enormen Kosten für Maschinen- und Gerätebeistellung kommt der Aufwand ehrenamtlicher Mitarbeiter. Unermüdlich schöpft an vorderster Stelle Andrea Großegger vom gleichnamigen Sportfachgeschäft. Sie ist mit ihrer Fachkenntnis Garant für die entsprechende Qualität. Wenn dann noch Reinhard „Reini“ Grossegger als Rennleiter fungiert, also was sollte da noch schiefgehen…
Mit der schlussendlich sehr selektiven und schön an das Gelände angepassten ca 10 Kilometer Runde hatten alle Freude. Die Läufer, die Betreuer, die Zuschauer und sicher auch die Organisatoren. Das Rennen „lebt“, wenn Athleten mehrmals bei den Zuschauern vorbeilaufen – und das war diesmal der Fall. Der überaus sympathische und fachlich professionell auftretende Veranstaltungssprecher Gerhard Waltl konnte mit wertvollen Informationen einen tollen Rennverlauf kommentieren und schließlich mit den erfolgreichen Athleten Interviews führen…
Polizeikader Nordisch
Sehr präsent war unsere Mannschaft beim 3. Bewerb zum Austria Loppet. Auf der langen Strecke gingen Enrico Rieder, Martin Mesotitsch, Christian Kitzbichler und Lisa Wibmer, die sich für eine Aufnahme empfehlen möchte, an den Start. Die kurze Distanz absolvierten Gotthard Hörl, Mario Drescher und Stefan Haindl. Bundesreferent Manfred Dengg betreute die Athleten auf der langen Distanz und versorgte sie mit Getränke.

Erfolgreiche Polizeisportler mit ihren Siegertrophäen. vlnr: Christian Kitzbichler, Stefan Haindl, Enrico Rieder, Martin Mesotitsch und Gotthard Hörl.
Um 10:30 Uhr fiel der Startschuss
Beachtliche 500 Starter stellten sich dem Wettkampf, der in der Skatingtechnik ausgeschrieben und zwei Distanzen zur Wahl hatte: 21 Km über 2 Runden und 42 km über 4 Runden.
Die Entscheidung musste bereits bei der Nennung getroffen sein. Unterschiedlich waren die Startnummern, jene mit einem roten Balken waren für die „Sprinter“, also den 21 Kilometer Läufern. Das reduziert den Stressfaktor während des Rennens, weil man eventuelle Ausreißer der kurzen Strecke ohne weiteres „ziehen“ lassen könnte. Üblicherweise sind die Langdistanzläufer aber so stark, dass sich kaum Athleten auf der kurzen Strecke absetzen.
Deshalb fallen die Entscheidungen sehr häufig in taktischen Passagen. Das sind Verpflegungsstationen, enge und kurvige Abschnitte und sollte das auch noch nicht für die Selektion reichen, eben auf der Zielgerade – so wie beim 42-er, wo es um Rang zwei sehr knapp wurde…
Auf der kurzen Distanz waren einige Nationalkaderläufer aus dem Österreichischen und Deutschen Schiverband am Start. Diese Athleten nutzen derartige Volkslangläufe an für sie wettkampffreie Wochenenden. Üblicherweise starten sie bei IBU Biathloncups oder FIS Continental Cups (COC) Langlauf. Sie hielten das Tempo zwar hoch, die Entscheidung fiel aber trotzdem erst auf den letzten beiden Kilometern. Tempo „hoch halten“ bedeutete bei diesem Bewerb ein Schnitt von beachtlichen 28,8 km/h.
Sieger über 21 Km skating
wurde der ÖSV Biathlet Peter Brunner, LRC Lienz (T) in 41:38,6 min vor Clemens Blassnig SC Seefeld (T) 41:39,4 min und Niklas Liederer WSV Ramsau (St) 41:39,5 min. Ein dreifach Sieg für Österreich in Zehntelsekunden Entscheidung. Auf Rang vier dann der beste Deutsche, Marius Cebulla SWV Goldlauter (D) in 41:39,8 min.
RevInsp Stefan Haindl, EKO Cobra Innsbruck, Startnummer 551, wohnt in Saalfelden, ist einer von drei Lokalmatadoren, hatte als Zehnter mit 14, 7 Sekunden einen geringen Rückstand auf den Sieger, finishte in 41;53,3 min und siegte damit in der AK I. Schon spannend, wenn unsere Athleten mit den „jungen Löwen“ mithalten können, die immerhin professionell Sport betreiben und keinerlei geregelter Arbeit nachgehen (brauchen).

BezInsp Gotthard Hörl, LKA Salzburg belegte Platz 2 in der AK II über 21 Km. Bildernachweis: Foto Horst Viertbauer
RevInsp Mario Drescher, PI Mittersill, StNr 627, 46.37,6 min hatte gleich nach dem Start Positionsprobleme, war „eingeklemmt“ und konnte nicht das für ihn mögliche höhere Tempo laufen. Zu schnell ist man dann weg von der Spitze. Beim bereits angeführten Schnitt von knapp 29 Km/h ist es praktisch unmöglich, zur Spitze aufschließen zu können. BezInsp Gotthard Hörl, vom LKA in Salzburg, StNr 547 , ebenfalls Lokalmatador, benötigte beachtliche 43:17,6 min, was zu Rang zwei in der AK II reichte.
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42 Kilometer skating (4 Runden)
VB/S Lisa Wibmer, BZS Tirol, dzt in Praxisphase auf der PI Westendorf, StNr 42 vom LLc Region Angerberg, wagte sich auf die lange Distanz und absolvierte sie in 02:02:12,5 Std. Damit belegte sie Rang 2 in der Allgemeinen Klasse. Die Distanz an sich und die Regelmäßigkeit der vier Rundenzeiten sind Beweis für eine sehr gute Basis im Grundlagenbereich, zudem verfügt Lisa über eine gute Langlauftechnik. Was erforderlich ist, um dem Bundeskader angehören zu können, hat sie beim Sichtungskurs erfahren dürfen. Sollte sie ihren Weg „zurück“ in den Leistungssport weiterhin so kontinuierlich gehen und auch schaffen, dürfte sie eine absolute Verstärkung werden.
Mein Dank gilt Oberst Franz Übergänger, Chef der Personalabteilung der LPD Tirol für die bisherige Unterstützung betreffend die erforderlichen Freistellungen. Sollte Lisa gerade in der Ausbildung oder in der Praxisphase – wie dzt auf der PI Westendorf – sein. Ebenfalls ein Dankeschön dem Leiter des BZS Tirol, Oberst Peter Kern!
Sieger über 42 Kilometer skating wurde der HSZ 10 (Heeressportzentrum) Hochfilzen – Angehörige Urban Lentsch vom Team Tiroler Oberland. Lentsch hatte ein turbulentes Rennen hinter sich, als er die Ziellinie als Erster passierte. Durch einen Stockbruch zu Beginn des Rennens musste er wertvolle Zeit gut machen und konnte erst gegen Ende der zweiten von vier Runden seinen Wettkampfrhythmus` finden. Lentsch verhält sich im strategischen Ablauf eines Rennens trotz seiner jugendlichen 22 Jahre bereits wie ein abgebrühter Profi! Er dürfte instinktiv ein sehr hohes Potential für Massenstartbewerbe mitbringen.

Christian Kitzbichler, Thomas Zlöbl und Martin Mesotitsch sind flott unterwegs. Foto Horst Viertbauer
Beeindruckend war im März des Vorjahres sein Sieg beim Int. Ganghofer VLL in Leutasch und diesmal der Sieg in Saalfelden. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnten, auch beim Int. Koasalauf, der eine Woche nach dem Skimarathon Saalfelden am 14. Feber 2016 ausgetragen wurde, trug er sich in die Siegerliste ein – HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH Urban!

Zieleinlauf 42 Km skanting; 2. Christian Kitzbichler, 3. Adam Konya. 4. Mesotitsch, 5. Rieder; BN: TV Saalfelden-Leogang
Die Entscheidung fiel auf der Parallelgeraden zum Ziel. Die 180 Grad Kurve über rechts verlangte taktisches Geschick. Wenngleich der Zieleinlauf überlegen wirkt, sind es für die ersten fünf Athleten lediglich 6,9 Sekunden. Der Schnitt auf der langen Distanz immerhin noch 27,8 Km/h. Da haben die Athleten auf der 3. und 4. Runde nicht viel nachgelassen.
Ein Dankeschön Selina Hörl vom Tourismusverband Saalfelden-Leogang und Horst Viertbauer für die Bilder.
Insp Christian Kitzbichler, PI St. Johann i.T., StNr 34 zeigte sich nach seiner Verkühlung wieder erstarkt und sicherte sich Rang zwei. Sehr gut passend zu seinem Sieg beim 1. Austria Loppet in Ramsau/D. am 09.01.2016. In 1:26:29,9 Std „fehlten“ im lediglich 4,9 Sekunden, die sich aber aufgrund der zu diesem Zeitpunkt gefallenen Entscheidung relativieren, ging es doch in erster Linie darum, den zweiten Rang gegenüber den stark nachdrängenden Athleten abzusichern. So konnte er den Ungarn Adam Konya – Absolvent der Schihandelsschule Schladming – und seine beiden Polizeikader Kollegen Mesotitsch und Rieder auf Distanz halten.
Insp Martin Mesotitsch, dzt Grenzübergang Loiblpaß, StNr 24 gestaltet die heurigen Austria Loppet überaus aktiv mit. Wenngleich es zum großen Finale bislang noch nicht gereicht hat, scheint er sehr solide mit Platzierungen unter den Top Fünf auf. Ramsau 5. Rang, Steiralauf 3. Rang und nun beim Skimarathon Saalfelden Rang vier . Der „letzte Biß“ – die Spritzigkeit für den entscheidenden Moment ist (noch) nicht vorhanden. Aber das ist „Jammern“ auf hohem Niveau – zu beeindruckend sind seine diesjährigen Ergebnisse. Zumal Martin auch eine Woche später beim Volkslanglauf Toblach – Cortina am 14.02.2016 in einem starken internationalen Feld den sehr guten 8. Rang erreichte.

Spitzengruppe über 42 Km. vrnl: Konya Adam (HUN), Mesotitsch Martin als zweiter sehr aktiv im Rennen, dahinter Chr. Kitzbichler. Foto Skimarathon Saalfelden Horst Viertbauer.
Lokalmatador BezInsp Enrico „Rico“ Rieder, EKO Cobra Salzburg, StNr 31 vom SC Saalfelden komplettierte einen sehr guten Ausgang des Skimarathons mit drei Polizeisportlern unter den Top Fünf. Rico hat ein sehr hartes Vorbereitungsjahr hinter sich. Der Wechsel vom weltmeisterlichen CTC-Trainerjob ins Revier der Langlauf- und Biathleten war nicht ganz einfach. Wer es aber schafft, in Berlin die Spezialeinheiten WM zu gewinnen, findet auch da einen Weg, der ans Ziel führt. Für viele vielleicht überraschend lief Rico von Beginn an in der Spitzengruppe mit und war zur Hälfte des Wettkampfes, gleich nach dem Zieleinlauf der kurzen Distanz, bei den ersten fünf verbleibenden Athleten, die sich den Tagessieg untereinander ausmachten.
Tolle Polizeisport Bilanz:
42 Km | Gesamt | Klassenrang |
Christian Kitzbichler | 2. | Allg.Kl: 2. |
Martin Mesotitsch | 4. | AK I: 1. |
Enrico Rieder | 5. | AK II: 1. |
Lisa Wibmer | 4. | AllgKl.: 2 |
21 Km | ||
Stefan Haindl | 10. | AK I: 1. |
Gotthard Hörl | 15. | AK II: 2. |