Tennis

EPM 2015 in Mailand

Vom 12.09.2015 bis 19.09.2015, wurden in Mailand/Italien die diesjährigen Europameisterschaften in der Sportart Tennis ausgetragen. Die Veranstaltung fand auf einer der ältesten Tennisanlagen Italiens – Alberto Bonacossa Milano – statt, wo in der Vergangenheit schon Davis Cup gespielt wurde. Eine sehr traditionelle und eindrucksvolle Tennisanlage mit ca. 16 Sandplätzen und einer weitläufig angelegten Parkfläche.

Clubhaus

Parkanlage

Nachdem wir (das österreichische Team bestand aus 4 weiblichen und 4 männlichen Wettkämpfern – Melanie KLAFFNER, Verena AMESBAUER, Martina ZOLLES, Irina STEIRER – Dominik AIGNER, Christian KERN, David RAKOB, Viktor LIBAL) am 12.09.2015, nach ca. 8 ½ Stunden Autofahrt, in den Nachmittagsstunden, am Alberto Bonacossa Tennisclub in Mailand, eintrafen, wurde der Tennisraster/Auslosung studiert und im Anschluss ein lockeres Training von einer Stunde absolviert. Danach begaben wir uns in die etwa 20 Fahrminuten enfernte Unterkunft (Hotel DaVinci) wo die Akkreditierung und der Checkin erfolgte. Einen schönen Ausklang bescherte uns ein gemeinsames Abendessen im Hotel.

Am nächsten Tag, den 13.09.2015, erfolgte um 08:15 Uhr die Abfahrt zur Eröffnungszeremonie.

Eröffnungsörtlichkeit

Polizeimusik u USPE Flagge

Mannschaftsfoto

Oben v. l. n. r. – Viktor LIBAL, Dominik AIGNER, Jürgen   STADLAUER, Christian KERN, David RAKOB

Unten v. l. n. r. – Melanie KLAFFNER, Irina STEIRER, Verena AMESBAUER, Martina ZOLLES

Nach der offiziellen Eröffnungszeremonie mit dem feierlichen Einmarsch von 16 Nationen, erfolgte um 10:30 Uhr, der Transfer zum Tennisclub Bonacossa, wo pünktlich um 11:00 Uhr die Spiele begannen.

Damen Einzel:

Ein furioser Durchmarsch durch diese Europameisterschaft ist unserer an Nummer 1 gesetzten Spielerin, Melanie KLAFFNER, gelungen. Ihr erstes Match bestritt Melanie gegen eine Italienerin, die schlichtweg überhaupt keine Chance hatte und mit 6/0 6/1 vom Platz gefegt wurde. In der zweiten Runde wartete jedoch schon eine Spielerin aus Deutschland. Angeführt werden muss, dass bei dieser Europameisterschaft, die deutschen Kolleginnen zurecht sehr stark vertreten waren und durchwegs ausgezeichnetes Tennis spielten. Unter den letzten 4 Spielerinnen im Hauptbewerb der Damen, waren drei Deutsche. Melanie KLAFFNER konnte im gesamten Turnierverlauf ihre volle Leistungsstärke abrufen und verwandelte eine Partie um die andere in ein Schlachtfeld. Melanie KLAFFNER schlug jede Gegnerin vernichtend und gab im gesamten Einzelbewerb nur 5 Games ab. Das Halbfinale und auch das Finale gewann Melanie KLAFFNER mit 6:0 und 6:0. Melanies Finalgegnerin Nicole SEITENBECHER stand in der Weltrangliste auf Nummer 392!!!!!!!! Ein herber Schlag……

Melanie Klaffner 1                                                             Melanie Klaffner

Melanie Klaffner 2                                                             Melanie Klaffner

Melanie Klaffner 3                                                            Melanie Klaffner

Melanie Klaffner Siegerehrung                                  Melanie Klaffner in der Mitte – Siegerehrung

Unsere weiteren 3 Damen schlugen sich ebenfalls sehr gut. Irina STEIRER kämpfte sich bis in das Viertelfinale vor und musste sich nach einem sehr engen und umkämpften Match der späteren Finalistin Nicole SEITENBECHER (vormals 392 in der Weltrangliste) mit 4/6 und 5/7 geschlagen geben.

Irina Steirer 3                                                                Irina Steirer

Irina Steirer 2                                                                 Irina Steirer

Irina Steirer 1                                                                   Irina Steirer

Verena AMESBAUER und Martina ZOLLES verloren beide nach einem tollen Spiel im Achtelfinale. Verena AMESBAUER gegen die Deutsche K. HEGEL, die erst im Halbfinale gegen die spätere Finalistin und Landsmännin SEITENBECHER ausschied und Martina ZOLLES gegen die gute Französin C. PAUMIER, die wiederrum erst im Viertelfinale gegen die Deutsche BLUHM J. ausschied.

Verena Amesbauer 1                                                        Verena Amesbauer

Verena Amesbauer 2                                                        Verena Amesbauer

Martina Zolles 2                                                               Martina Zolles

Martina Zolles 1                                                           Martina Zolles

Damen Doppel:

Ähnlich wie im Damen Einzel, startete die Doppelpaarung KLAFFNER/AMESBAUER, einen Durchmarsch durch diesen Bewerb. Es wurde Doppel vom feinsten gespielt und gewonnen. Durchschnittlich gaben die zwei Damen 2 bis 3 Games pro Match ab. In der zweiten Runde sowie im Finale warteten wieder die deutschen Kolleginnen die jeweils mit zwei erlangten Games abgefertigt wurden. Auch die Doppelpaarungen Großbritannien und Frankreich waren chancenlos. Ein absolut verdienter Doppelsieg und somit die zweite Goldmedaille für Österreich bei diesen Europameisterschaften. Unser zweites starkes Damendoppel (ZOLLES/STEIRER) musste sich leider in der zweiten Runde gegen die späteren Finalistinnen aus Deutschland (SMOLKA/HEGEL) geschlagen geben.

Klaffner und Amesbauer Gold Damen Doppel                                  Klaffner/Amesbauer (Gold im Damen Doppel)

Klaffner und Amesbauer Damen Doppel                                                           Klaffner/Amesbauer

Herren Einzel:

Bei den heurigen Europameisterschaften war der 64er Raster wieder gut gespickt mit Topleuten. Unsere Nummer 1 Dominik AIGNER traf gleich in der ersten Runde auf die Nummer 1 von Ungarn REDECSI G.. Dieser starke Ungar, wurde jedoch von Dominik AIGNER, zur Überraschung vieler anwesender Spieler und Turnierveranstalter (die natürlich AIGNER nicht kannten), mit einem 6/2 und 6/2 aus dem Hauptbewerb genommen. In der zweiten Runde folgte gleich ein massives Kaliber, nämlich der amtierende und mindestens 3fache Europameister Gabriel MORARU. Der 33jährige war vormals die Nummer 234 in der Welt und Profitennisspieler. MORARU gewann im Zeitraum von 2001 bis 2011 mehrere internationale Turniere vorwiegend in Rumänien aber auch in der Türkei, Kroatien und den USA. Dominik AIGNER imponierte diese Vergangenheit nicht allzu sehr und fertigte den Rumänen mit einem souveränen 6/2 und 6/2 ab. In der nächsten Runde empfing Dominik AIGNER den Slowenen MACKO J. den er mit 6/1 und 6/1 vom Platz schoss. Im Viertelfinalspiel kam es zu einem erneuten „Kracher“. Christian BERG der Norweger, welcher bis zu diesem Spiel, jedes klar für sich entschied. Christian BERG ist aktuell unter den besten 10 Tennisspielern in Norwegen zu finden. Dominik AIGNER startete einen unglaublichen ersten Satz und verpasste BERG einen sogenannten „Ring“ (6:0). Erst im zweiten Satz konnte sich der Norweger ein wenig auf das äußerst solide und druckvolle Spiel von AIGNER einstellen und konnte 3 Games ergattern. Schlussendlich 6:0 und 6:3 für Dominik….eine starke Leistung! Im Halbfinale stand nun erneut ein schweres Match bevor. Der 37jährige Marc LEIMBACH, einer der besten ü35 Spieler Deutschlands und Weltmeister im Herrendoppel 35 im Jahr 2013. Bei diesem Halbfinale musste sich am Ende Dominik AIGNER nach hartem Kampf mit 4:6 und 5:7 geschlagen geben. Fairerweise muss man sagen, dass aufgrund der von LEIMBACH erbrachten Leistung, der Sieg verdient war. Der Deutsche hämmerte die Vorhand beinahe fehlerlos, setzte so unsere Nummer 1 permanent massiv unter Druck und zeigte so gut wie keine Schwächen. Trotzdem eine bemerkenswerte Leistung von Dominik AIGNER! In diesem 64er Raster gab es nun vorerst zwei Dritte Plätze, wobei die Turnierveranstaltung entschied, den dritten Platz auszuspielen. Am Tag darauf folgte nun das Spiel um Platz 3 zwischen dem Deutschen Andreas WEBER und Dominik AIGNER. Im Zuge eines von mir, mit der deutschen Delegation geführten Gespräches, konnte ich erfahren, dass Andreas WEBER in der direkten Bilanz gegen seinen Landsmann Marc LEIMBACH beinahe gleichauf liegt. Es stand also wieder ein hartes Spiel um Bronze bevor. AIGNER konnte gegen WEBER den ersten Satz mit 6:3 gewinnen. Den zweiten Satz entschied WEBER mit 7:6 für sich. Jetzt ging es an die Substanz und AIGNER konnte WEBER am Ende mit bester kämpferischer und spielerischer Leistung sprichwörtlich den „Zahn ziehen“. AIGNER setzte sich mit 6:1 im dritten Satz durch und sicherte so Österreich Platz 3 im Herren Einzel.

Dominik Aigner 3                                                                Dominik Aigner

Dominik Aigner 2                                                                 Dominik Aigner

Dominik Aigner 1                                                                Domink Aigner

Christian KERN, die Nummer 2 vom österreichischen Tennisteam, spielte sich kompromisslos bis in das Achtelfinale. In den ersten zwei Runden demontierte er die Nummer 2 von Ungarn und die Nummer 4 von Rumänien. Im Achtelfinale unterlag er wie bereits vor vier Jahren bei den Europameisterschaften in Ungarn, dem Deutschen Marc LEIMBACH, mit einer vorbildlichen kämpferischen Leistung 2:6 und 4:6.

Christian Kern 1                                                        Christian Kern

Christian Kern 2                                                        Christian Kern

Christian Kern 3                                                        Christian Kern

David RAKOB (Österreichs Nr. 3) und Viktor LIBAL (Österreichs Nr. 4) verloren beide in der zweiten Runde. Mit einigem an Lospech, traf David RAKOB in Runde 2 auf den starken Norweger Christian BERG (unter den Top Ten in Norwegen) und Viktor LIBAL auf den späteren Europameister, den Rumänen Teodor-Dacian CRACIUN. CRACIUN hat derzeit ein ATP Ranking Nr. 732 und spielte im heurigen Jahr mehr als 10 internationale Turniere. CRACIUN wurde bereits als Nr. 218 ATP geführt. Trotz alledem kämpften unsere zwei Östereicher bis zum bittern Ende und spielten eine tolle Partie.

Viktor Libal 3

Viktor Libal

Viktor Libal 2                                                             Viktor Libal

Viktor Libal 1                                                             Viktor Libal

David Rakob 3                                                                David Rakob

David Rakob 2                                                       David Rakob

David Rakob 1                                                          David Rakob

Herren Doppel:

Das an Nummer 1 gesetzte Doppel AIGNER/KERN besiegte in Runde eins eine monegassische Doppelpaarung mit 6:1 und 6:3. Schon in Runde zwei, trafen sie auf das vermeintlich stärkste Doppel in diesem Berwerb, nämlich LEIMBACH/WEBER. Dieses Match ging mit 6:1 und 6:2 nach Deutschland.

Auch österreichs Doppel Nr. 2 RAKOB/LIBAL, schied nach langem Kampf in der zweiten Runde, gegen eine starke tschechische Doppelpaarung im Matchtiebreak mit 8:10, aus.

Am Ende eines jeden harten Tennistages, saßen wir zusammen, ließen die Spiele Revue passieren und freuten uns auf das Kommende. Es war eine starke und erfolgreiche Woche, wo nicht nur Tennis gespielt wurde, sondern auch Werte wie Kollegialität, Kameradschaft und Freundschaft gelebt und gepflegt wurden.

Mannschaftsfoto 2

Die Medaillengewinner der diesjährigen Europameisterschaft:

Siegerfoto 1 v.l.n.r. Dominik Aigner, Melanie Klaffner und Verena Amesbauer

Abschließend möchte ich mich noch sehr herzlich bei den Verantwortlichen des ÖPOLSV und allen anderen Mitwirkenden bedanken. Ohne ein Sportlerherz und dementsprechende Unterstützung in jeglicher Hinsicht, wäre Vieles nicht möglich gewesen…. DANKE!!

 

STADLAUER Jürgen;

 

Fachreferent Tennis

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