Qualifikation für die EPM 2015 geschafft!
Nach der erfolgreichen EPM in Prag 2013 hat sich das österreichische Polizei Volleyballteam der Damen auch für die anstehende Endrunde der besten 8 Nationen 2015 qualifiziert.
In den letzten beiden Jahren konnte der Kader sowohl qualitativ, als auch quantitativ verbessert werden. Der durch die Geburt ihres ersten Kindes bedingte Abgang unserer Libera Nina Edlinger konnte mit Lore Rückl perfekt kompensiert werden. Zusätzliche Verstärkung erhielten wir durch die beiden jungen Vorarlbergerinnen, Theresa Eichinger und Stephanie Schneider.
Nach einem intensiven Vorbereitungskurs beim EKO Cobra waren wir, trotz des Ausfalls der erfahrenen Mittelblockerin Claudia Sinko (lange geplanter Erholungsurlaub) und Coach Wolfgang Schmerlaib (Organisation des Beach Cop Cup in Klagenfurt), für das Qualifikationsturnier in Manchester/UK bestmöglich gerüstet.
Somit trafen sich am Montag den 15.6.2015, um 19.30 Uhr, 11 Spielerinnen, Ersatz-Coach Ella Raiber und Fachreferent im 13. Wiener Gemeindebezirk, Sporthalle Altgasse, um sich mit einem letzten lockeren Trainingsspiel gegen Union West Wien auf die kommende Aufgabe einzustimmen. Nach anfänglich kleineren Abstimmungsproblemen wurde dieses Spiel mit 3:1 gewonnen.
Am nächsten Tag traf man sich dann um 05.30 Uhr am Flughafen Schwechat, von wo wir um 07.05 Uhr die Reise Richtung Manchester antraten. Mit einem Umstieg in Köln landeten wir planmäßig um 10.50 Uhr Ortszeit in der bei uns eigentlich nur wegen ihrer Fussballvereine bekannten englischen Industriemetropole.
Der PSUK (Police Sport UK) als Gastgeber hatte für uns das altehrwürdige Hotel Britannia im Stadtzentrum als Unterkunft gewählt.
Noch am selben Tag gab es eine einstündige Trainingseinheit im Sugdon Sportscenter, der Wettkampfhalle. Hier mussten wir aufgrund eines Gebrechens leider in die etwas kleinere und schlechter beleuchtete Nebenhalle ausweichen, ließen uns davon aber in keinster Weise beeindrucken. Abends stand noch die obligatorische Überprüfung der Spielerinnen durch den Delegierten der USPE, Paul Moran aus Irland an, ehe alle Spielerinnen müde von der Reise und im Bewusstsein der kommenden Aufgabe sehr früh auf ihren Zimmern verschwanden.
Aufgrund des Nichterscheinens der Mannschaft aus Polen war für den 17.6.2015 nur ein Spiel nämlich GBR vs Österreich vorgesehen.
Fokussiert auf die bevorstehende Aufgabe erschienen alle Spielerinnen pünktlich um 07.00 Uhr zum Frühstück. Um 08.30 Uhr machten wir uns dann zu Fuß, zum nur wenige Gehminuten entfernten Sportcenter, auf. Nach dem Aufwärmprogramm und der obligatorischen Begrüßung mit Wimpeltausch, ging es schließlich um 10.30 Uhr zur Sache.
Aufgrund unserer Eindrücke beim Einspielen und dem Wissen um die eigene Stärke waren Ersatz-Coach Ella Raiber und ich überzeugt dieses Spiel gewinnen zu können. Diesen Optimismus versuchten wir auch an die Spielerinnen weiter zugeben. Vielleicht war es aber auch genau dieses Wissen, dass zu einem eher ängstlichen Beginn unserer Mannschaft führte. Ein wenig schleppend kam unser Spiel in Fahrt und keines der beiden Teams konnte sich einen Vorteil erarbeiten. Als der 1. Satz zu Gunsten der Britinnen zu kippen drohte, brachte die Einwechslung von Steffi Schneider die erhoffte Wende. In der Folge gelangen uns bis zur zweiten technischen Auszeit (16:14) einige wichtige Punkte. Danach sollte dem Team GBR nur mehr ein Punkt zum Endstand von 15:25 gelingen. Ausschlaggebend dafür war eine fast schon unglaubliche Serviceserie von Meli Zaunschirm.
Leider konnten wir den Schwung aus dem ersten Satz nicht nahtlos in den Zweiten mitnehmen, zwar lagen wir bei der ersten technischen Auszeit noch mit 8:7 in Front, jedoch verloren wir dann komplett den Faden im Spiel. Reihenweise Unkonzentriertheiten und daraus resultierende vermeidbare Fehler spielten den stärker werdenden Gastgeberinnen in die Karten, welche Punkt für Punkt davon zogen. Erst gegen Ende des Satzes erfingen wir uns wieder und konnten noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. Endstand 19:25
In der folgenden Satzpause wurde nochmals die taktische Grundausrichtung besprochen und von den Spielerinnen eingefordert. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Unsere Aufspielerin Karin Weixler verteilte die Bälle jetzt annähernd perfekt, zerriß dadurch den gegnerischen Block und setzte unsere starken Aussenangreiferinnen Kathi Kern, Carmen Huber, sowie die Diagonale Theresa Eichinger vermehrt hervorragend in Szene. Ratlose Gesichter auf Seiten der Britinnen zeugten vom Erfolg der Strategie. Mit jeder gelungenen Aktion wurde unser Spiel sicherer. Unsere Annahme und Feldverteidigung rund um die quirlige Libera Lore Rückl arbeitete auf Hochtouren. Fast jeder längere Ballwechsel wurde durch starke Defensivarbeit der gesamten Mannschaft gewonnen und so auch der Satz mit 25:20.
Jetzt ließen wir uns die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und starteten schwungvoll in Satz 4. Dem starken Service und den fehlerfreien Angriffen, welche nicht immer mit viel Kraft, aber umso mehr Hirn gespielt wurden, hatte die Heimmannschaft nichts mehr entgegen zu setzen. Und so konnten wir nach 95 Minuten Spielzeit über den verwerteten Matchball zum 25:18 und gesamt 3:1 Sieg jubeln.
Wieder einmal haben wir bewiesen, dass Österreich kein weißer Fleck auf der europäischen Volleyballlandkarte ist und uns die Teilnahme beim Finalturnier der besten 8 Nationen verdient.
Nachmittags war dann ein wenig Zeit zum Sightseeing
Abends gab es dann ein Gala-Dinner im örtlichen Polizeisportzentrum „Hough End Centre“ in dessen Rahmen es viele nette Gespräche mit den britischen Kolleginnen und Kollegen gab und der Abend gemütlich ausklang.
Tags darauf erfolgte die Rückreise von unserem erfolgreichen Ausflug nach Manchester.
Abschließend möchte ich unbedingt erwähnen, dass jedes Team seine Stärke aus einem gemeinsam definierten Ziel schöpft, dem sich alle Teammitglieder unterordnen. In einer Mannschaftssportart können nicht immer alle Spielerinnen zum Einsatz kommen und dennoch ist jede Einzelne für den Erfolg des Teams unerlässlich!
In diesem Sinne nochmals Danke an alle Teammitglieder, das BMI und den ÖPolSV.
Der Fachreferent