Tom Wallner – WM im Skibergsteigen
(Fotos siehe Textende)
Von 5.-13. Februar 2015 fanden in Verbier in der Schweiz die Weltmeisterschaften der Skibergsteiger statt. Skibergsteigen gilt seit dieser Saison als eigene Sparte im ÖSV und steht einer breiteren Unterstützung ab diesem Winter nichts mehr im Wege. Der ÖSV bzw. Askimo entsandte insgesamt 11 Athleten und 4 Betreuer/Trainer zu den Titelkämpfen in die Schweiz, mit dabei war auch RevInsp Thomas Wallner aus Bischofshofen. Wallner, der eigentlich Kaderathlet im BMI Radkader ist, schaffte durch starke Rennleistungen im Dezember und Jänner u.a. mit dem Sieg beim City Speed Up Bischofshofen und Rang 3 bei der Erztrophy den Sprung in den WM Kader und wurde vom Dienstgeber für die Tage in der Schweiz freigestellt.
Von den insgesamt 5 WM Disziplinen absolvierte der Beamte der PI Werfen gleich 4 Wettkämpfe, 3 waren eingeplant, im vierten Bewerb stand Thomas Wallner als Ersatz für einen verletzten Kollegen am Start.
Als Eröffnungsbewerb in Verbier stand der Sprint am Programm, wo Wallner aufgrund seiner heuer bereits erzielten Weltcuppunkte als Fixstarter im Österreichischen Team galt. Hier galt es ähnlich wie im Langlauf Sprint eine kurze Runde mit Fellaufstieg, Tragepassage, Abfahrt und Skatingteil so schnell wie möglich zu absolvieren und sich für die Finalläufe der besten 30 zu qualifizieren, wo dann 6 Athleten im KO System gegeneinander laufen. Dies schaffte der Salzburger auch, leider fehlte im Viertelfinale ein wenig Glück, Wallner schied aus und erreichte gesamt Rang 29 von den über 80 Startern. „Meine Leistung war eigentlich ganz gut, in meinem Viertelfinal Lauf fehlte mir aber das Glück; ein Konkurrent schob mir in der Wechselzone den Stock weg, ich verlor 3-4 Sekunden, genau diese Zeit fehlte mir auf Laufrang 4, was unterm Strich ein Top20 Ergebnis bedeutet hätte.“
Als Ersatzmann startete Thomas Wallner dann beim Individual Race, 1700Höhenmeter in 4 Anstiegen und Abfahrten galt es zu überwinden. Ein zu hohes Tempo zu Beginn des Rennens bremste Wallner im Rennverlauf stark ein, am Ende reichte es nur zu Platz 54 unter den 92 gestarteten Teilnehmern.
Nach einem Tag Pause stand dann das Teamrennen am Programm. Die Strecke – 2400 Höhenmeter in insgesamt 5 Anstiegen und Abfahrten im hochalpinen Gelände, davon fast 400 Höhenmeter in Tragepassagen durch bis zu 40Grad steile Rinnen, 3 Anstiege auf über 3000m Seehöhe – musste zusammen mit einem Teampartner bewältigt werden. Zusammen mit dem Oberösterreicher Daniel Rohringer erzielte Wallner Rang 17 und damit das ersehnte Top20 Ergebnis. „Das war eines meiner schwersten Rennen überhaupt!! Die Tragepassage durch die 40Grad steile Rinne war extrem, die Abfahrt vom 3000er danach ebenso. Es waren so viele Zuschauer auf der Strecke, ich kenne das normalerweise nur von der Tour de France im Fernsehen..“
Nur einen Tag später folgte mit der Staffel der Abschlussbewerb dieser WM. Vier Athleten müssen dabei hintereinander eine Runde mit ca. 180Höhenmter in Aufstieg, Abfahrt, Tragepassage und Skatingteil bezwingen (ähnlich Biathlon- oder Langlauf Staffel). Als 6. Nation im Nationenranking war eine Platzierung zwischen 6 und 8 das erklärte Ziel. In einem packenden Rennen, in dem jeder der 4 österreichischen Athleten eine extrem starke Leistung bot , erzielte Thomas Wallner als zweiter Läufer mit seinen Teamkollegen den sensationellen 5. Rang.
„Das war das beste Rennen seit langem!! Als ich zwischenzeitlich sogar auf Rang 2 vor all den Topnationen lag, dachte ich bin im falschen Film..“
Die WM in Verbier bot Skibergsteigen in seiner besten Form. Das rot weiß rote Team zeigte mit der Bronzemedaille von Verena Streitberger, weiteren Top5 Platzierungen in den Nachwuchsklassen, Top10 Platzierungen bei den Espoir und Senior (Hauptklassen) und nicht zuletzt mit dem 5. Rang im Staffelrennen dass es mit dem Skibergsteigen in Österreich steil bergauf geht.
„Diese WM in Verbier war das bisherige Highlight meiner Karriere; Tolle Strecken, tausende Zuschauer und extrem gute Stimmung sogar auf den Gipfeln, großes Medieninteresse und vor allem meine gute Leistung mit dem sensationellen 5. Rang zum Abschluss im Staffel Rennen. Die Rennen waren hart, ich werde sie aber so schnell nicht vergessen!“
Und hier einige Eindrücke vom Rennen (Fotos Willi Seebacher und Alex Lugger):