Rien ne va plus …
„Nichts geht mehr…“
Christoph Sumann beendete wie geplant seine großartige Karriere.
Der Weg war geebnet – Heimatort Frojach
Wer hätte gedacht, dass diese „Reise“ dorthin geht, wo sie nun geendet hat?!? Ich denke, alle Sportler und da gehören „wir“ natürlich auch dazu, haben in den jungen Jahren der sportlichen Laufbahn nicht nur Gedanken daran „verschwendet“, sondern sicher zielstrebig daran gearbeitet, eine erfolgreiche Sportkarriere begonnen zu haben und „irgendwann einmal“ mit Medaillen, Weltcupsiegen, Ruhm, Glanz und Ehre „da zu stehen“.
Christoph „Sumi“ Sumann, geboren 1976, ist das gelungen und gehört zu diesem elitären Kreis erfolgreicher österreichischer Sportler. Für viele, die ihn von seiner Herkunft kennen, mag seine Laufbahn von Kind an irgendwie eine „logische“ gewesen sein. Seine großartigen Eltern, Mama Elfi, Lehrerin an der heimatlichen Volksschule in Frojach und Papa Hans, beschäftigt im Weltkonzern IBS in Teufenbach, haben getan, was möglich war und offensichtlich unterlassen, was nicht dienlich war. Wie bei einem Erfolgsrezept würde man dann noch anschließen „… und die Gene seines leiblichen Vaters….“.
„Verdanken“, wenn das angebracht ist, darf man auch dem ehemaligen Direktor der Volksschule Frojach, OSR Dir. i.R. Heinz Koller. Ein unermüdlicher Funktionär der ersten Stunde, der sich auch überörtlich im Schibezirk IV, Murtal für den nordischen Sport eingesetzt hat. Heinz hat auch die Idee verwirklicht und 1989 den bis heute zur Austragung gelangenden Langlauf Bezirkscup mit gegründet. Ein „Segen“ für unsere jüngsten Sportler.
Nachwuchssport – Schihauptschule Murau – Langlauf
Bis 1990: Selbstverständlich gewinnt ein späterer Weltklasseathlet nicht alle Rennen der Nachwuchszeit, bei denen er an den Start gegangen ist. Christoph hat seine Stärke aber bereits in seiner Hauptschulzeit in Murau gezeigt und die Überzahl seiner Wettkämpfe als Sieger beendet. Sein Geburtsjahrgang 1976 war der Gründungsjahrgang der ursprünglich installierten Nordischen Schihauptschule Murau. OL i.R. Heinz Illitsch hatte einen nie mehr da gewesenen Jahrgang in der Ausbildung zur Verfügung und konnte seine Erfahrung, sein Wissen und seine Kreativität mit diesen „jungen Buam“ umsetzen.

Ehrung Schihauptschule Murau, Sumann 1. Knabenreihe sitzend links, stehend von links: OL i.R. Heinz Illitsch, OSR i.R. HS-Dir. Fritz Höfinger, OL i.R. Heinz Glawischnig
Die „Masse“ an Qualität war – wie man nun rückwirkend weiß – dem 76-er Jahrgang vorbehalten. Christoph gewann den 2. Langlauf Bezirkscup der Geschichte und hatte in seiner Klasse „Schüler I“ wohl mehr Gegner als das heute der Fall ist.
Die nachfolgende Ergebnisliste zeigt als Zweitplatzierten EUGEN Christoph. Er ist aktueller Cheftrainer der österreichischen Nordischen Kombination und war ebenfalls WM- und Olympia Medaillengewinner.
Thomas Jerey als damaliger Dritter wurde einige Jahre später Militärweltmeister im Fünfkampf. Der vierte im Bunde, der es beinahe in den internationalen Sport geschafft hätte, war Gerald Glettler. Er war begnadeter Kicker und stand immerhin im Kader von Ivica OSIM, als dieser Sturm Graz Ende der 1990-er in die Champions League führte. Und die anderen Buam, wie z.B. Gerald Koller, Sohn von Dir. Heinz Koller haben mit guter Qualität immer Druck „von hinten“ gemacht. Man mag es sehen wie man will, Christoph ist in einem Umfeld aufgewachsen, wo er sich „immer“ zuerst auf einem ansprechenden Niveau gegen seine Freunde durchsetzen musste, um vorne zu stehen. Der direkte „Kampf“ im eigenen Lager sollte ihm Jahre später nie wirklich zum Problem werden. Ganz im Gegenteil, gerade er war jener, der sich entsprechend motiviert durchgesetzt hat.
„Furt von daham“ – Schigymnasium Stams
1990 – 1995: Obwohl er nit zu den ersten Nordischen aus dem Murtal gehörte, die den weiten Weg ins tirolerische Stams wagten, war das schon ein sehr entscheidender Schritt. Viele aus unserem Heimatbezirk Murau wurden in dieser Talenteschmiede ausgebildet. Einer der ersten war Willi Pürstl aus Schöder, immerhin Gewinner der Vierschanzentournee und nach einer „Durststrecke“ von 20 Jahren seit 1954 nach dem unvergesslichen „Bubi“ Bradl erster Sieger eines großen Erfolges unter Balduar Preiml. Ach ja, dass` is nit vergieß`, das war die Tournee 1974-75. Ein weiterer – im Murtal bekannter Sportler in Stams, der dort maturierte, war Ministerialrat Dr. Norbert Leitner – heute Chef unserer Polizei-Sicherheitsakademie im Bundesministerium für Inneres. Klaus Ofner, 1991 Mannschaftsweltmeister und Bronzemedaillengewinner in der nordischen Kombination, nunmehr Polizeibeamter in Klagenfurt, holte sich den Schulabschluss in der Handelsschule.
Nun wagten diesen Schritt die beiden Christoph`s – Sumann und EUGEN. Der „Sumi“ als Langläufer und der „Gilu“ in der Nordischen Kombination machten ihren Weg und präsentierten die nordische Region Murau mit sämtlichen Erfolgen, die es im Nachwuchsbereich zu feiern gibt. Steirische und österreichische Schüler- und Jugendmeister, Cup Berauer und Kurikala Cup-Platzierungen unter den Besten europäischen Nachwuchssportlern.
Professor Mag. Walter Minatti war Trainer und für Christoph eine sehr wertvolle Bezugsperson, der er sich ja immerhin fünf Jahre anvertrauen konnte. Großartig wiederum die Einstellung und Bereitschaft der Eltern, denn für sie war das ein ganz besonderes „JA“ zum Sport, einerseits ein gewisser Abschied vom Elternhaus – noch dazu als Einzelkind, und andererseits „ging“ Stams ja nicht gerade als Okkasion „über den Ladentisch“. Immerhin waren es Anfang der 1990-er Jahre auch bereits 5.000 Schilling im Monat. Welchen Stellenwert der elterliche Einsatz für Sportkarrieren der Kinder hat, weiß man gerade von jenen, die es geschafft haben. Die Präsenz, der Zuspruch der immerwährende Glaube an den möglichen Erfolg – übertragen auf den Filius ist die sprichwörtliche „Kraft“, die Berge versetzen kann.
Abseits des Sports gibt es auch ein Qualitätsmerkmal, das die Besten auszeichnet. Stams nach längstens fünf Jahren als erfolgreicher Maturant abgeschlossen zu haben. Und nun raten sie, liebe Leser, ob das der „Sumi“ geschafft hat? Die Antwort bleibe ich ihnen „schuldig“, weil sie selbstsprechend ist.
Juniorenzeit – 3 WM-Teilnahmen
1994 – 1996: In diese Zeitspanne fallen seine ersten internationalen Achtungserfolge. Obwohl er noch „Jugendlicher“ war startete er bei der WM in Breitenwang/D und erreichte einen sehr guten 15. Rang über 10. Km klassisch. 1995 in Gällivare/SWE 18. Rang und 1996 in Asiago/ITA sehr guter siebenter, beides über die 30 Km-Langdistanz .
Der Sprung in den Erwachsenensport
1996 – 1999: Die Jahre vom Jugendlichen zum Junior respektive dann in den Erwachsenensport gelten wohl in jeder Sportart als die schwierigsten. Zum einen, weil der bis dahin jahrelange Vergleich mit jenen Jahrgängen, die entweder ein Jahr älter oder jünger sind, wegfällt und „nur“ mehr zählt, wer unter allen Teilnehmern – Alter nach oben offen – der Schnellste ist. Zum anderen sind nicht mehr die schulischen Strukturen die Rahmenbedingungen, sondern das berufliche „Nest“, welches man sich selbst gerichtet hat. Christoph hat sich damals – so wie auch sehr viele nordische Sportler im Murtal – für die Exekutive entschieden und die Ausbildung zum Grenzgendarm gemacht. In der Steiermark war ja zur damaligen Zeit die Schengen Außengrenze zu Slowenien zu sichern. Jahrelang war deshalb auch die Polizeiinspektion am Flughafen Graz-Thalerhof seine berufliche „Heimat“.
Der Wechsel zum Biathlon
1999 – 2001: Christoph hatte sich aufgrund seiner hervorragenden Erfolge im Schilanglauf (siehe Junioren-WM) eine gute Basis für den Erwachsenenlanglauf geschaffen und war sozusagen die „logische“ personelle Nachfolge im mittlerweile auf Weltklasseniveau agierendem ÖSV-Langlaufteam unter Trainer Walter Mayer und Top-Athleten wie Dr. Alois Stadlober, Markus Gandler, Christian Hoffmann oder dem eingebürgerten Russen Alexander Botwinov. Zudem „holte“ er sich in der WM-Saison 1999 zwei Titel bei der Universiade (Studenten WM in Strbske Pleso). Bei der WM in Ramsau am Dachstein fand er jedoch keine Berücksichtigung, vielleicht auch deshalb, weil er gesundheitlich nicht ganz fit war.
Was das für einen Athleten mit bereits erreichten Erfolgen und einem derartig stark ausgeprägten Ehrgeiz und Wettkampfinstinkt wie Christoph bedeutete, brauche ich nicht weiter zu erwähnen.
Gerade in derartigen Situationen wird der Fokus auf das Wesentliche geschärft und die Perspektiven – in jeglicher Art – beleuchtet. Schließlich einer der Athleten bei der Biathlon Heim-WM 2005 in Hochfilzen sein zu können, war vielleicht nicht nur Herausforderung, sondern ein bisschen auch Frustbewältigung, vor allem aber dürfte es in ihm den Entschluss reifen lassen haben, es doch „dort“, also bei den Biathleten zu probieren.
Mit einer nahezu beängstigenden Selbstsicherheit – zumindest nach außen hin – schaffte er mit Bravour den Wechsel. Dies war im Winter 2000 – 01. Eine als ganz besonders einzustufende Parallelität schaffte Sumann, indem er innerhalb von nur 14 Tagen bei beiden Weltmeisterschaften an den Start ging und Top-Ten Platzierungen schaffte. 43. Nordische WM in Lahti/FIN (15. – 25.02.2001) 9. Rang im Langlauf-Sprint und 36. Biathlon WM in Pokljuka/SLO (03. – 11.02.2001) 8. Rang in der 4 x 7,5 Km Staffel der Herren. Alles weitere ist Geschichte und die sich aufgrund der Erfolge ergebende Statistik nachstehend zusammengefasst. Quelle – Nachweise u.a. „Wikipädia“
Gendarmerie bzw Polizeisport und ÖSV
Christoph ist bislang erfolgreichster österreichischer Biathlet aller Zeiten. Er ist damit der einzige Polizeisportler, dem dies in einer der Sportarten im Dachverband ÖSV gelungen ist. Sollte diese Bewertung nicht nachvollziehbar sein, möge sie sich dadurch erklären, dass dies in anderen Disziplinen wie z.B. Alpiner Schilauf – Hermann Maier, Sprunglauf – Gregor Schlierenzauer/Thomas Morgenstern, Langlauf – Christian Hoffmann/Dr. Alois Stadlober oder Nordische Kombination – Felix Gottwald usw. sind.
Internationale Erfolge:
Zudem gehört er weltweit zu den ganz wenigen Biathleten, die in jeder Disziplin siegreich waren und zwar im Einzel/20 Km, Sprint/10 Km, Verfolgung/12,5 Km, Massenstart/15 Km und Staffel/4 x 7,5 Km (ausgenommen Mixed).
Mit insgesamt sechs Langlauf-, und 11 Biathlon WM-, sowie vier Olympiateilnahmen ist er einsamer nordischer Polizeisport – Rekordhalter.
Christoph Sumann Medaillen | Gold (2) | Silber(4) | Bronze(3) |
Universiade Langlauf | 2 | – | – |
Biathlon Weltmeisterschaften | – | 2 | 2 |
Olympische Winterspiele Biathlon | 2 | 1 |
4 Teilnahmen bei Olympischen Winterspielen 2002 – 2014 | ||
2002 | Salt Lake City | |
2006 | Turin | |
2010 | Vancouver | 2 x Silber |
2014 | Sochi | Bronze |
Medaillen – Detailauflistung | ||
1999 | Universiade Strbske Pleso | 2 x Gold: 10 Km cl Sprint, 15 Km fr Verfolgung |
2005 | Biathlon WM Hochfilzen | Bronze Staffel mit Rottmann, Pinter F., Mesotitsch |
2009 | Biathlon WM Pjongchang | 2 x Silber: Massenstart (15 Km) Staffel mit Mesotitsch, Eder, Landertinger |
2010 | Olympische Spiele Vancouver | 2 x Silber: Verfolgung (12,5 Km) Staffel mit Mesotitsch, Eder, Landertinger |
2011 | Biathlon WM Chanty Mansijsk | Bronze 20 Km Einzel |
2014 | Olympische Spiele Sochi | Bronze Staffel 4 x 7,5 Km mit Eder, Mesotitsch, Landertinger |
Christoph Sumann Weltcupsiege | ||||||
Einzelbewerbe | Staffel 4 x 7,5 Km | |||||
1. | 2001 | Osrblie (SLK) | 10 Km Sprint | 1. | 2001 | Pokljuka (SLO) |
2. | 2007 | Pokljuka (SLO) | 12,5 Km Verfolgung | 2. | 2008 | Hochfilzen (AUT) |
3. | Pokljuka | 15 Km Massenstart | 3. | 2009 | Oberhof (D) | |
4. | 2009 | Oberhof (D) | 15 Km Massenstart | 4. | 2009 | Hochfilzen (AUT) |
5. | 2009 | Pokljuka | 20 Km Einzel | 5. | 2014 | Ruhpolding (D) |
6. | 2013 | Chanty Mansijsk (RUS) | 12,5 Km Verfolgung |
Platzierungen im Biathlon Gesamt-Weltcup | ||
Gesamtweltcup | 2. | 2009 – 10 |
Einzel 20 Km | 1. | 2009 – 10 |
Sprint 10 Km | 3. | 2009 – 10 |
Verfolgung 12,5 Km | 6. | 2009 – 10 |
Massenstart 15 Km | 2. | 2006 – 07 |

Die 6. Medaille ist ihm sicher; Biathlon WM in Chanty Mansijsk (RUS) Bronze über 20 Km Einzel 08.03.2011
Weltcup – Podium | 1. | 2. | 3. |
Einzel 20 Km | 1 | – | 2 |
Sprint 10 Km | 1 | – | 4 |
Verfolgung 12,5 Km | 2 | 1 | 1 |
Massenstart 15 Km | 2 | 2 | 1 |
Staffel 4 x 7,5 Km | 5 | 5 | 7 |
Christoph hat auch einen Sieg im Spezial- oder Disziplinenweltcup zu Buche stehen. Dies war 2009–10 im Einzel (20 Km). Dominik „Landi“ Landerdinger siegte 2008–09 im Massenstart (15 Km) Weltcup.Bislang hat der ÖSV nur diese beiden Athleten, denen das gelungen ist.
Christoph war auch der erste österreichische Biathlet, der das Trikot des Weltcup-Gesamtführenden trug und belegte er in dieser so starken Saison 2009–10 den 2. Gesamtrang.
17 Teilnahmen bei LL- und Biathlon Weltmeisterschaften von 1995 bis 2013: | |||||
1. | 1994 | Breitenwang | Junioren WM Langlauf | ||
2. | 1995 | Gälliware | |||
3. | 1996 | Asiago | |||
4. | 1997 | Trondheim | Nordische WMLanglauf | ||
5. | 1999 | Ramsau | |||
6. | 2001 | Pokljuka * | Biathlon WM | * Im Winter 2000 – 01 wechselte Christoph von Langlauf zu Biathlon.Eine als ganz besonders einzustufende Parallelität:Christoph Sumann startete innerhalb von nur 14 Tagen bei beiden Weltmeisterschaften.Lahti: 9. Rang LL-SprintPokljuka: 8. Rang Staffel | |
7. | Lahti * | Nord. WM LL | |||
8. | 2002 | Oslo | Biathlon WM | ||
9. | 2003 | Chanty Mansijsk | |||
10. | 2004 | Oberhof | |||
11. | 2005 | Hochfilzen | Staffel Bronze | ||
12. | 2007 | Antholz | |||
13. | 2008 | Östersund | |||
14. | 2009 | Pyeongchang | 2 x Silber | ||
15. | 2011 | Chanty Mansijsk | Bronze | ||
16. | 2012 | Ruhpolding | |||
17. | 2013 | Nove Mèsto |
Christoph Sumann ist 10-facher österreichischer Staatsmeister (4 x Sprint, 3 x Verfolgung, 1 x Massenstart, 1 x Einzel, 1 x Schiroller).
Karriere-Ende:
2012: „… erstens kommt es anders, als man zweitens denkt…“. Die Chronologie einer Karriere umfasst natürlich auch das Ende. Was für ein Schlusspunkt nach Ende der Saison 2011 – 12 und der Teilnahme bei einer an den wohl populärsten Austragungsorten im Weltbiathlon – WM in Ruhpolding (D) – aufzuhören. Schluss und Aus! Kein Leistungssport mehr – kein Stress, kein Herumziehen mehr in der Weltgeschichte.
Aber, ja aber dieses vorerst geplante Aus konnte doch nicht wirklich nach einer derartig (negativ) verlaufenden Saison erfolgen. Es ist so ziemlich alles „gelungen“, was schief gehen kann. Soo tritt der Sumi doch nicht von der internationalen Bühne ab – nein, der Sumi sicher nicht!
Mit der neuerlichen Schärfung des Fokus auf das Wesentliche dann eine Entscheidung, die Christoph Sumann wohl einzigartig unter den Top-Athleten erscheinen lässt.
Zitat: „Immer dann, wenn es nicht nach Wunsch gelaufen ist, habe ich Grundlegendes verändert – und damit gute Erfahrungen gemacht“
Wohnortwechsel Frojach – Innsbruck
2012 – 2014: Ziel war Seefeld in Tirol, wo weltcuptaugliche Bedingungen für Sommer- und Wintertraining bestehen. Naja, sind eh nur ca 350 Kilometer, die er da westwärts zog. Mit seiner lieben, charmanten, vor allem aber verständnisvollen Gattin Katrin, Tochter Lea und Sohn Felix, gerade erst mal 2 Jahr alt. Eine Wohnung in Innsbruck am Fuße der Nordkette war auch schnell gefunden. Als ob das nicht schon genug Veränderung war, kam ein vom ÖSV vollzogener Cheftrainerwechsel auch noch dazu. Die Saison 2012 – 13 begann mit ermutigend tollen Ergebnissen schon Ende November im norwegischen Sjusjoen und ließen Christoph aufs Erste in seiner Entscheidung bestätigen.
Aber dann im Jänner 2013 der ultimative Tiefpunkt, keine entsprechenden Weltcupergebnisse und zum Überdruss das Ausscheiden aus der Weltcupmannschaft. Sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand traf Christoph wiederum Entscheidungen, die einer großen Persönlichkeit bedürfen. Er versuchte, sich über sämtliche Wettkämpfe wieder in Form zu laufen, lief Langlaufrennen, obwohl zur selben Zeit Biathlonbewerbe stattfanden und startete „plötzlich“ beim Volkslanglauf in Achensee, stand der Polizei bei der 33. Bundesmeisterschaft der Exekutive 2013 zur Verfügung. Mit tollen Wettkämpfen und „logischen“ Siegen schraubte er sich wie an einer Spirale wieder nach oben. Die für ihn schon vermeintlich „den Bach hinunterschwimmende“ Biathlon-WM in Nove Mesto erlebte er doch noch als Teilnehmer und zum krönenden Abschluss dieser Saison und wohl auch als „Belohnung von oben“ gewann er beim Saisonfinale in Chanty Mansijsk die 12,5 Km Verfolgung und somit seinen sechsten Weltcup Einzelerfolg.

Ein sehr symbolisches Bild für seine Karriere, aber ob er wirklich gefallen ist, bleibt der Phantasie des Betrachter; Fazit: er ist immer einmal öfters aufgestanden, als hingefallen…
Das war nun eine um einiges bessere Ausgangssituation für die Vorbereitung seiner wirklich letzten Saison 2013 – 14 mit Saisonhöhepunkt Olympische Winterspiele in Sotschi (RUS). Weil dieser Lebensabschnitt offensichtlich von Veränderungen geprägt ist, scheute er es nicht sich
während der Olympiade wiederum zu verändern, was sein Quartier betreffend der für ihn physiologisch ungünstigen Höhenlage betraf. Dass sich Christoph für die Staffel der vier besten Österreicher qualifizierte und er als Startläufer eine tolle Ausgangsposition für die spätere Olympia Bronzemedaille über 4 x 7,5 Kilometer legte, passt wohl genau in dieses Bild. Sein Mut zur Veränderung wurde belohnt.
Karriere-Ende „endgültig“!
Rien ne va plus – „… alles hat ein Einde…“ Der endgültige Abschied erfolgte am wohl geschichtsträchtigsten aller nordischen Orte der Welt – im „Mekka“ Oslo – nun war es wirklich „…aus und vorbei“. Das diesbezüglich vom ORF gestaltete Portrait zeigte Christoph so, wie wir alle den „Sumi“ kennen. Er hat sich während der Jahre im Hochleistungssport seine Natürlichkeit behalten ist immer zu Späßen aufgelegt und war ein angenehmer Teampartner für die befragten Kollegen Daniel Mesotitsch und Dominik Landertinger.

Letzter Weltcup; WC-Finale am Holmenkollen in Oslo am 22.03.2014; Das Ende einer großartigen Karriere
Und was nun?
Mittlerweile ist Christoph wieder in seiner Heimat im Bezirk Murau, in Frojach angekommen. Der nunmehrige Lebensabschnitt wird aber weiterhin von Sport geprägt sein.
Seine Hauptaufgaben sieht er in drei Bereichen: 1. ORF Co-Kommentator im Biathlon Weltcup, 2. Testimonial (also Schirmherr, Fürsprecher) für den nach ihn benannten ÖSV – Biathlon Nachwuchsbewerb „Sumi Cup“ und 3. Medienbetreuer für die Firma Kornspitz.
Homage an einen großartigen Sportler und Mensch
Mit diesem Beitrag in der Weihnachtsausgabe 2014 der Polizei Sport Rundschau, dem Titelblatt darauf und dem Titelblatt am ÖPOLSV – Kalender 2015 sowie dem Monatsblatt Dezember 2015 würdigt der Österreichische Polizeisport Verband seinen erfolgreichen Sportler Christoph Sumann.
Ich habe mich in meiner Funktion als Bundesreferent Nordisch gerne dafür verwendet. Die Recherche über den Verlauf seiner Schülerzeit ist mir deshalb leicht gefallen, weil ich ab 1986 dem damaligen Lehrer und Trainer der Schihauptschule Murau, Heinz Illitsch für etliche Trainings zur Verfügung gestanden bin. Dies vor allem auch deshalb, weil Heinz in meinem „Heimatverein“ dem Wintersportverein Murau, meine Bezugsperson war. Es war natürlich eine große Freude mit den Buben, die 10 Jahre jünger sind als ich, gemeinsam am Fußballplatz der Hauptschule Murau I „gekickt“ zu haben oder mit dem Bus zum Langlaufen auf die Turracherhöhe oder zum Prebersee gefahren zu sein. Wenn ich dann noch an das weitere daran involvierte Lehrpersonal wie die Taferner „Mary“, den Purgstaller „Pit“ oder Helmut „Didi“ Dietrich denke, stellt sich ein Lächeln auf meinen Lippen ein – welch` schöne Zeit, welch` große Freude! Die Laufbahn als prominenter Sportler im Erwachsenen Alter ist in etlichen Internet Portalen nach zu lesen. Sei es „Wikipädia“ oder die Website von Christoph: www.sumann.at Deshalb bin ich in diesem Beitrag nicht näher darauf eingegangen.
Lieber Christoph, mit der von dir vor kurzem übernommenen Funktion als nordischer Koordinator im Schibezirk IV (Murtal) bist du sozusagen „volley“ in die Funktionärsebene an der Basis gewechselt. Ich wünsche dir von ganzem Herzen dass es dir auch so gelingen mag, wie in deiner persönlichen Karriere, Impulse und Akzente im nordischen Sport zu setzen, die schlussendlich zum Erfolg führen – Alles Gute!
Eine Gesamtübersicht über seine insgesamt sechs Medaillen bietet das Dezemberblatt des ÖPOLSV Kalenders 2015. Diese möge stellvertretend dafür präsentiert sein.
Wir vom Referat Nordisch wünschen Christoph und seiner Familie weiterhin Alles Gute, vor allem Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. DANKE für die schöne Zeit – Schi Heil!
Manfred Dengg, Bundesreferent Nordisch