Top Leistungen bei den Langenloiser Radsporttagen
Mit gemischten Gefühlen reiste der BMI Radkader zum ersten Saisonhighlight nach Langenlois, wo vom 16. – 18. Mai 2014 die 5. Langenloiser Radsporttage in Form eines Etappenrennes mit vier Etappen ausgetragen wurden. Einerseits gab es in der Vorbereitung zahlreiche Erkrankungen, so konnten z.B. beim Kirschblütenrennen nur wenige Kaderathleten an den Start gehen, andererseits konnte man beim letzten Trainingskurs in St Stefan am Wald feststellen, dass die Form bei den meisten stark ansteigend ist und mit Thomas Strobl und Thomas Mair zwei Akteure bereits in sehr guter Verfassung waren. Thomas Strobl konnte seine Form bereits mit einem 5. Platz beim Kirschblütenrennen und einem 3. Platz bei den Flachgauer Radsporttagen auch in entsprechende Ergebnisse ummünzen. Peter Pichler siegte zuletzt beim Kriterium in Lienz. Neben einem hochkarätigen internationalen Damen-Elitefeld aus mehreren Nationen war bei den Amateuren die nationale Spitze am Start.
1.Etappe
Nachdem sich der gesamte Kader bis auf die Elite-Fahrer Harald Starzengruber und Mark Obkircher im gemeinsamen Quartier neuningerHOF in Schönberg am Kamp eingefunden hatte, fuhren wir bei Regen, Kälte und heftigem Wind zu einer kurzen Taktikbesprechung Richtung Start. Dort wurden wir über die Verkürzung der 1. Etappe, ein flaches Rundstreckenrennen über ursprünglich 101 km, auf 2 Runden mit insgesamt 67 km aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse informiert. Das Polizeiteam ging mit einer Doppelstrategie an den Start. Eine davon lautete das Feld zusammenzuhalten und unsere Sprintrakete Peter Pichler entsprechend in Position zu bringen, eine andere Möglichkeit war den in toller Form befindlichen Thomas Strobl in eine Fluchtgruppe zu schicken. Nicht zuletzt aufgrund der Verkürzung des Rennens wurden sämtliche Ausreißversuche zunichte gemacht und es kam zum erhofften Zielsprint. Thomas Mair brachte seinen Clubkollegen Peter Pichler vom Team Gourmetfein Simplon Wels in eine gute Sprintposition und dieser zog unwiderstehlich an seinen Gegnern vorbei und holte vor Markus Willinger, Sparkasse Neunkirchen und dem ehemaligen Kaderathleten Thomas Westermayer den Etappensieg. Trotz Sprintvorbereitung landete Thomas Mair mit Rang 7 auch noch unter den Top Ten.
2. Etappe
Am Samstagmittag stand mit dem Einzelzeitfahren über 17 km, gespickt mit zahlreichen Kurven und engen Ortsdurchfahrten, ein technisch anspruchsvolles Rennen auf dem Programm. Zudem war es sowohl von oben als auch von unten nass und die Temperaturen einstellig, also nicht unbedingt optimale Voraussetzungen für diesen Parcours. Unser Team lieferte eine geschlossen starke Leistung ab, der absolute Spitzenplatz blieb aber infolge leichter gesundheitlicher Probleme bei Peter Pichler (Platz 7) und einem Vorderraddefekt von Thomas Mair bei der Anfahrt zum Start (konnte daher nicht an den Start gehen) aus.
3. Etappe
Nach einer kurzen Pause folgte um 17.00 Uhr der Startschuss zum Massenbergsprint über 12,5 km auf den Manhartsberg. Da hatte man insbesondere mit Thomas Strobl wieder ein heißes Eisen im Feuer. Freilich hat man auch einwenig damit spekuliert, dass Peter Pichler, Thomas Mair und eventuell auch Thomas Wallner um einen Top Platz mitfighten können. Nachdem allerdings Peter Pichler bei der 2000 Meter Marke aus der Führungsgruppe zurückfiel, versuchten Thomas Mair und Thomas Wallner vergeblich ihn wieder an die Spitze heranzubringen. Der Tiroler Andreas Traxl konnte sich wenige Sekunden von der Spitzengruppe absetzen und mit 7 sec Vorsprung den Sieg einfahren. Dahinter gab es einen packenden Zielsprint um die Podestplätze. Leider reichte es für Thomas Strobl nur zum undankbaren 5. Platz, was im Gesamtzwischenergebnis den 7. Platz mit gut einer Minute Rückstand bedeutete.
4. Etappe
Mit dieser nicht berauschenden Ausgangslage fuhren wir am Sonntagvormittag zur abschließenden Etappe, einem selektiven Straßenrennen über 4 Runden mit insgesamt 92 km mit jeweils einem schweren Anstieg auf den Schiltener Berg. Unser ursprüngliches Ziel einen Fahrer in der Gesamtwertung auf das Podest zu bringen schien zwar in weiter Ferne, dennoch versuchten wir Stratgien für das schier Unmögliche zu entwickeln. Sollte sich dieses Ziel im Rennverlauf nicht verwirklichen lassen, würden wir notfalls auf einen Sprint mit Peter Pichler fahren so der Tenor vor dem Rennen. Bereits in der ersten Runde zog sich das Feld am Schiltener Berg in die Länge und es bildeten sich drei Gruppen mit einem Abstand von etwa 15 Sekunden. Thomas Strobl und Thomas Mair waren stets in der Spitzengruppe vertreten und konnten so das Rennen einigermaßen kontrollieren. Nachdem auch Peter Pichler mit all seiner Routine in der nassen, schwierigen Abfahrt wieder an die Führungsgruppe herangefahren war, setzte der Master Weltmeister Igor Kopse aus Slowenien in der dritten Runde am Berg eine unwiderstehliche Attacke, der vorerst nur Thomas Strobl folgen konnte. Der zu dieser Gesamtführende Karl Heinz Gollinger sah sich kurz um und fand auch keinen Verbündeten zum Nachfahren. Für Peter Pichler und Thomas Mair war natürlich klar, dass sie dafür keine Energie aufwenden und Thomas Strobl mit seinem Fluchtgefährten ziehen lassen. So konnten sich die wohl stärksten beiden Fahrer an diesem Wochenende deutlich von den Verfolgern absetzen und mit einem Vorsprung von 1:30 Minuten die Plätze 1 (Igor Kopse) und 2 (Thomas Strobl) belegen. Mit dieser grandiosen Leistung verbesserte sich Thomas Strobl im Generalklassement vom 7. auf den hervorragenden 2. Platz. Den Sprint der Verfolgergruppe sicherte sich Peter Pichler vor Thomas Mair. Somit gab es für die Polizeisportler die Ränge 2, 3 und 4 auf dieser Abschlussetappe.
Alles überstrahlt hat jedoch der 2. Gesamtrang des in Topform befindlichen Thomas Strobl. Sehr zufrieden konnten die Verantwortlichen mit den Leistungen der jungen Kaderathleten, vor allem aber auch der tollen Ergebnisse des Hoffnungskaderathleten Christoph Vorholzer sein, der schlussendlich den 12. Gesamtrang erreichen konnte. Abschließend war man sich einig, dass dieser Event neben der tollen Werbung für den Polizeisport auch gute Rückschlüsse hinsichtlich der Weiterentwicklung des Kaders brachte und auch im kommenden Jahr einen fixen Platz in der Saisonplanung einnehmen sollte.
Zufrieden konnte man auch mit dem Abschneiden von Christina PERCHTOLD, Junioren WMfünfte von 2011, vom BZS Traiskirchen sein, die bei den Straßenrennen im hochkarätigen Damenfeld stets an den vordersten Positionen zu finden war. Ein absolutes Spitzenergebnis vergab sie jeweils durch schlechte Ausgangspositionen im Zielsprint. Der 21-jährigen dürfte jedoch die Zukunft gehören.
Ein besonderer Dank aller Kaderathleten und Betreuer gebührt auch der Kollegin Nicole RATHNER (BZS NÖ) die unermüdlich alle Aktiven bei den Rennen betreute und in den Rennpausen auch mit Nudeln und Pasta versorgte. Es war bei den chaotischen und äußerst kalten Wetterbedingungen ziemlich anstrengender Job, den sie perfekt erledigt hat.
Josef Stadlbauer
Trainer des BMI Radkaders