Judo Europa- meisterschaft in Montpellier
Mit Christoph Kronberger konnte sich der erste Athlet unter der Riege von Tom Kirchmaier, Stefan Riedlsperger und Rupert Riess für ein richtiges Judo-Großereignis – sprich einer Europameisterschaft der Allg. Klasse – qualifizieren. Mit den bis dato sehr guten Leistungen bei diversen Europa-und Weltcups machte der Flachgauer Polizist auf sich aufmerksam und wurde wenige Wochen vor Beginn der EM in das Team des ÖJV einberufen.
Was jedoch für den Großteil des 9köpfigen Nationalteams (bestand zum Großteil aus Profis des BH) als selbstverständlich galt, war für Christoph ein harter Weg der Umsetzung. So absolvierte der Hr. Inspektor während der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung des Teams seinen Dienst in der PI Straßwalchen, wodurch sehr wichtige Trainingseinheiten verloren gegangen sind.
Weiters konnte nur durch die sehr gute Zusammenarbeit mit dem PI-Kdt. der PI Straßwalchen eine Dienstverschiebung des bereits festgestandenen Dienstplanes umgesetzt werden. Auf diesem Weg bedanken wir uns noch einmal bei den Kollegen der PI Straßwalchen, welche für unseren Sportler in die sogenannte „Presche“ gesprungen sind um diesen eine Teilnahme bei der EM zu ermöglichen.
Thomas Kirchmaier, Fachreferent:
„Wir werden ausgezeichnet vom BM.I unterstützt, jedoch kamen wir bei dieser EM bzw. bei der Umsetzung diverser Vorbereitungsziele sehr an unser Limit. Letztendlich stellte sich heraus, dass eine Vorbereitung auf ein derartiges Event neben dem täglichen Dienst nur sehr schwer umsetzbar ist, weshalb wir die Leistungen von Kronberger doppelt so hoch einschätzen müssen.“
EM im europäischen Mutterland des Judos
Dass in Frankreich Judo einen ganz anderen Stellenwert hat als in Österreich ist allseits bekannt. Aufgrund dieser Tatsache trat auch die „Creme de la Creme“ des Judosports auf die französische Tatami um um den begehrten Titel in 14 Gewichtsklassen zu kämpfen.
Christoph war der einzige Amateursportler des österreichischen Nationalteams, welchem die Ehre erteilt wurde „Austria“ bei dieser Großveranstaltung zu vertreten. Da dies seine erste EM-Teilnahme war, ließ die Nervosität unseres Polizisten auch nicht lange auf sich warten.
Losfee hatte keinen Respekt vor der Polizei
Leider traf Kronberger bereits in seinem ersten Kampf auf den Mitfavoriten der Gewichtsklasse bis 100 kg Adlan Bisultanov aus Russland. Dachten viele anfänglich an einen klaren Sieg des Russen, so wurden diese später eines besseren belehrt. Christoph kämpfte wie ein Tiger und musste sich nur durch eine kleine Bestrafung geschlagen geben. Leider musste Christoph durch diese Niederlage bereits frühzeitig die Segel streichen und konnte den Verlauf der EM nur noch von der Tribüne aus verfolgen. Bisultanov errang wenig später den 3. Platz bei der diesjährigen Europameisterschaft.
Christoph Kronberger:
„Für mich war eine Qualifikation für die EM schon ein riesen Erfolg, jedoch glaubte ich immer an ein kleines Wunder von Montpellier. Ich befinde mich derzeit in einer „bomben“ Verfassung und im Kampf gegen Bisultanov wäre durchaus mehr drinnen gewesen. Mit etwas Glück wäre ich als Sieger von der Matte gestiegen.“
Die Sektion Judo befindet sich auf dem richtigen Weg, jedoch liegt noch sehr viel Arbeit vor uns. Für den Trainerstab wird in nächster Zeit neben der Teilnahme an diversen Turnieren auch ein Augenmerk auf eventuelle Verbesserungen bei der Vorbereitung einzelner Sportler auf Großveranstaltungen gelegt.