Schi Nordisch

HORN = Nordischer Sport

Aber keine Angst, sie haben in der Schule nicht gepennt. Es schaut nur aus wie eine mathematische Formel, die keine ist, aber dennoch auf ihre Art Gültigkeit hat.

 

Karl und Rudolf Horn

 

Die beiden Brüder aus Rottenmann konnten vielleicht gar nicht anders, als sich im nordischen Sport auszutoben. Die beiden dürften tatsächlich die Gene vom Vater vererbt bekommen haben.  Karl der I., also der Senior Horn gilt als Pionier des nordischen Sports in der Steiermark. Zu seinen Ehren ist auch die nordische Sportstätte mit Schanzen und einer Loipe im Westen von Rottenmann, am Fuße des Hausberges „Stein am Mandl“ benannt. Er hat mit seinem Wirken und Schaffen unserer Generation etwas Schönes hinterlassen.

Seine beiden Buben Karl „Karli“ (Jahrgang 1948) und Rudolf „Rudi“ (Jg 1954) haben ebenfalls ein Leben lang dem nordischen Sport die Treue gehalten. Beide haben die 1. Olympiade in Innsbruck 1964 in der Zuschauerrolle als junge Sportler miterlebt und mitbekommen, dass Gendarmerie und Polizei berufliche Anlaufstationen sein können. Die historisch einzigartige IOC – Entscheidung (Internationales Olympisches Komitee) eine Olympiade ein zweites Mal innerhalb 12 Jahren an dasselbe Land zu vergeben, bewirkte auch, dass sich Verantwortliche im Staatsdienst für die Unterstützung von leistungswilligen jungen Menschen einsetzten und Sonderausbildungslehrgänge (SOGALG) installierten. Dadurch war es möglich eine Polizeiausbildung über einen längeren Zeitraum zu absolvieren – so, dass zumindest auch genügend Zeit für das intensive Training verblieb.

Schließlich absolvierte der Ältere, Karl der II. seine Polizei-Grundausbildung von 1967 bis 1972 in Innsbruck.

Karl Horn

Bundesmeisterschaft der Exekutive 1970 in Lienz, Patrouillenlauf Mannschaft Polizei mit Karl Horn (Foto: Karl Horn)

Offensichtlich wurde ihm aber alsbald klar, dass er der „geborene“ Funktionär ist. Karli beendete seine sportliche Laufbahn, gründete eine Familie, für die er in seiner Heimatstadt Rottenmann ein schönes Eigenheim baute, wechselte das Ressort im BM für Inneres und fasste als Gendarm Fuß. Bis zu seiner Pensionierung war er im Landesgendarmerie- und später Landespolizeisportverein Steiermark Landesreferent Nordisch. Unzählige Veranstaltungen trugen seine Handschrift und wir von der jüngeren Generation sind immer wieder gerne zu Teilnahmen gekommen, weil wir wussten, was der Karl angreift, das funktioniert!

Mittlerweile wurden die Sportkurse von Innsbruck nach Linz verlegt. Dort war mit dem damaligen Rittmeister Franz Leonhardsberger ein Fürsprecher und Kämpfer erster Klasse!  Mit Klaus Knoll sen. wurde den Athleten sogar ein hauptberuflich verantwortlicher Trainer zur Seite gestellt viel mehr, als „vorgesetzt“.

Rudi war im 1. SOGALG von 1976 bis 1979 Frequentạnt  in Linz. Unübersehbar entwickelte sich der „kleine“ Horn zu einem absoluten Top Athlet. Aufgewachsen als Langläufer und da schon als Junior bei den alten „Hasen“ wie der Hecht im Karpfenteich. Rudi startete im Vorlaufbewerb des Weltcups, der ja erst Anfang der 1980-er Jahre eingeführt wurde. Mit seinen guten Ergebnissen qualifizierte er sich für die Olympiade 1976 in Innsbruck, wo er als Langläufer die rot-weiß-roten Farben vertrat.

Rudi Horn

Rudi Horn als Nachwuchsathlet (Foto. Rudi Horn)

Im Blickfeld lag da aber bereits die nächste Großveranstaltung im eigenen Land, nämlich die Biathlon – WM 1978 in Hochfilzen. Erstmals mit bis heute noch verwendeten Kleinkaliber  (.22 Rifle) Gewehren. Das war wohl die große Wende in seiner sportlichen Laufbahn.

Als Rudi im gemeinsamen Training mit schon zu den Biathleten optierten „ehemaligen“ Langläufern wie z.B. Alfred „Fred“ Eder, dem Vater des heutigen Weltklasse Biathlet Simon Eder, erkannte, dass auch er Talent zum Schießen hatte, entschloss er sich zum Wechsel.

Heute ist das ganz selbstverständlich, Biathlet zu sein, weil man das bereits im Volksschulter mit Luftdruckgewehren machen kann, aber zur nunmehr beschriebenen Zeit konnten Biathleten ausschließlich aus dem Lager der Langläufer rekrutiert werden. Also keine, wie man so schön sagt, „gelernten Athleten“.

Rudi Horn konnte sich sehr schnell im Biathlon etablieren und nahm 1980 wieder bei der Olympiade teil, diesmal aber als Biathlet in Lake Placid. Es folgten viele Erfolge für Österreich in der Anfangszeit dieser Sportart. Rudolf Horn wechselte nach Beendigung seiner Karriere in die Privatwirtschaft und war für einen führenden Sportartikelhersteller tätig. Dem nordischen Sport blieb er medial als langjähriger ORF-Fach-Kommentator Biathlon erhalten. In seinem 60. Lebensjahr ist er beruflich noch aktiv und Geschäftsführer des Golf Club Dachstein Tauern in Haus im Ennstal.

Dass sich diese beiden „natürlich“ in 60 Jahre Polizeisport wieder finden, braucht nicht extra erwähnt werden.  Ende März übergab Referent Manfred Dengg bei einem Kurzbesuch in Rottenmann den beiden je eine Ausgabe der Festschrift und somit in Buchform die Bilder wieder „zurück“. Weiterhin Alles Gute und Schi Heil!

Fachreferent Nordisch
Manfred Dengg    

Manfred Dengg

Buchübergabe; vlnr: Karl Horn, Referent Manfred Dengg und Rudi Horn (Foto: Manfred Dengg)

 

nordisch_sponsoren

 

 

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