Stell dir vor, es wäre Winter, aber er kommt nicht!
Wie schon in der letzten Ausgabe berichtet, waren auch die folgenden Kurse in Stubai und am Arlberg durch Wettereinflüsse erschwert. Hatten in Sölden die tiefen Temperaturen bis minus 20 Grad das Team gefordert, tat dies bei Kurs 2 im Schigebiet Bergeralm der Föhn mit orkanartigen Böen von bis zu 100 km/h. Bei Kurs 3 zeigte sich das Wetter zwar von seiner gemäßigten Seite, der fehlende Schneefall während der Weihnachtsfeiertage zwang uns aber auch am Arlberg auf Kunstschnee.
Doch zuerst zum zweiten Kurs, traditionell in Stubai bzw. auf der Bergeralm. Wie jedes Jahr konnten wir auf den bestens vorbereiteten Pisten mit dem Training beginnen. Schwierig war es, wegen des warmen schneearmen Monats, die erforderliche Schneehöhe von ca. 25 cm für die gute Verankerung der Torstangen zu finden. Zeitgerecht waren die neuen Torstangen mit borstenartigen Spitzen eingetroffen, welche auch bei solchen Bedingungen einigermaßen Halt gewährleisteten. So stand den Zeitläufen im Riesenslalom nichts im Weg, bei dem sich die AthletInnen nichts schenkten. Das Team zeigte eine extreme Leistungsdichte auf höchstem Niveau, die sich in den folgenden Rennen zeigen sollte. Doch dazu später.
Ab der Wochenmitte stand Slalom am Programm. Bereits bei der Auffahrt kam es wegen des starken Föhnes durch die langsamere Fahrgeschwindigkeit der Gondelbahn zu Zeitverzögerungen beim Trainingsbeginn. Der Lauf wurde von den Trainern unter schwierigsten Bedingungen gesetzt. Die Stärke der Böen wuchs sich zu orkanartigen Geschwindigkeiten aus. Der Wind blies den Schnee bis zu einer Höhe von 1 Meter waagrecht über die Piste und nach 2 Fahrten kam die Nachricht, der Betrieb des Liftes wird aus Sicherheitsgründen eingestellt. Damit war der erste SL-Trainingstag beendet und ein Konditionstag wurde eingeschoben.
Der Rest der Woche und die Qualität des Trainings standen den vorigen Wetterbedingungen diametral, das heißt, absolut positiv gegenüber.
Drei Tage des zweiten Kurses begleitete uns wieder einmal der „alpine Exklusiv-Pressefotograf“ Bruno Guttmann. Wie schon in vergangenen Jahren schoss er sensationelle Fotos, die auch in der Polizei Sportrundschau und dem Sportkalender Verwendung fanden und finden. Unsere Warnungen, dass manche Standorte für ihn gefährlich seien, wischte er mit dem Hinweis, dass es dafür gute Fotos gibt, mit einem verschmitzten Lächeln beiseite. Dieses Argument konnten wir nicht entkräften. Zumal die geschossenen Fotos neuerlich für sich selbst sprachen.
Kurs 3 fand in Lech am Arlberg unter der Leitung des Sportdirektors ÖPOLSV, Thomas Pinkel, statt.
Diesmal zeigte sich der Wettergott von der gnädigeren Seite, die Schneelage war nicht berauschend, für „Freeski-Ausflüge“ nach den Trainingseinheiten verblieben trotzdem wegen der ausgebliebenen Schneefälle wenig Möglichkeiten. Aber der kurze Trainingshang hinter dem Hotel Wallis war sensationell. Es kommt nicht oft vor, dass die Sorge der Trainer so intensiv den zu hohen Umfängen bei Torzahl oder gefahrenen Läufen gewidmet werden muss. Es war für den Feinschliff der SportlerInnen mit diesem Kurs eine Punktlandung gelungen. Und das wurde durch die bisher erreichten Erfolge bei diversen Rennen deutlich sichtbar:
Trotz der katastrophalen Schneesituation und vieler abgesagter Bewerbe, konnten die alpinen Leistungssportler ab Mitte Dezember bis Mitte Jänner an 5 verschiedenen Austragungsorten bei 9 Rennen teilnehmen.
Da zur Auswertung grundsätzlich nur Gesamtresultate herangezogen werden, bei denen sie sich mit allen Altersklassen (ab 18 Jahre) messen müssen, ist die bisherige Erfolgsbilanz eindrucksvoll.
Folgende Platze wurden erreicht:
- Rang: 5
- Rang: 2
- Rang: 1
- Rang: 2
- Rang: 1
- Rang: 1
- Rang: 3
- Rang: 1
Die Saisonhöhepunkte stehen vor der Tür. Sollte der ersehnte Schnee bis dahin eingetroffen sein, sehe ich das alpine Polizeiteam auf einem guten Weg. Teilnahmen bei den Schweizer Polizei Meisterschaften, den Deutschen Polizei Meisterschaften, den Österreichischen Meisterschaften der Justizwache und unzähligen nationalen Rennen sind geplant.
Stellen wir uns vor, es wäre Winter und er ist plötzlich wirklich da!